Moral? Wie wichtig ist sie wirklich?

  • Stimmt gelogen war es nicht.
    Es war ein Vorsätzlicher Betrug. Und das von einem Spieler der als "weltklasse" bezeichnet wird.
    Tja so kann man sich irren.


    @Gewinnen ist alles.


    Nun wenn man mal verstanden hat was "Gewinnen" bedeutet dann wird man auch wissen wie man es wirklich umsetzt.


    Wenn ich von nem Turnier weggehe und 2+ neue "Kumpels" gefunden habe die mein Hobby teilen und wir uns gegenseitig beim Deckbau unterstützen, dann ist mein Gewinn größer als jede Trophäe die ich in nem Regal verstauben lassen kann.
    Dann ist es auch egal ob ich gedroppt bin, weil ich keine Lust mehr hatte/es mir körperlich nicht gut ging, oder weil ich die Tops nicht erreicht hatte.


    Materieller Gewinn ist bei YGO einfach nicht lohnenswert.
    Wie ein gewissen User (dessen Name ich hier nicht nennen will) es immer wieder ausdrückt: "die Wertstabilität dieses Spiels ist nicht mehr ertragsträchtig genug"


    Und die tollen Pokale?
    Wer kennt denn die letzten 9 Weltmeister oder deutschen Meister OHNE Google? (alle oder keinen)
    Oder die schweizer Meister? Die bulgarischen Meister? Die englischen Meister?
    Frankreich, Italien, Spanien, Österreich, Belgien, Dänemark, Niederlande, Schweden?
    Oder vielleicht die ganzen regionalen Meister? Hamburg, Bremen, Berlin, Sachsen, Bayern, etc.?


    Oder die Gewinner der letzen 20 YCS ?


    Ohne Google kennt die Niemand. Der Gewinn eines Pokals ist also NICHTS.
    Hingegen der Gewinn eines Kumpels der vielleicht mal ein Freund wird, ist etwas was nicht vergeht.


    Und auch die Epischen Momente wo man sich wirklich einen Schlagabtausch geliefert hat und sein Deck bis zur letzten Kombo durchgezockt hat.
    Egal ob man gewonnen hat oder nicht, DIESE Duelle bleiben einem in Erinnerung.

  • Sind wir wirklich schon so eine schlimme Community oder war das ein Witz?


    In der Yugi community gibt es endlos viele Assis und sobald es im Ansatz um was geht wird gecheatet, gelogen, gesharkt usw als würde es um's eigene Leben gehen.


    Das betrifft nicht alle, aber zu 100% vertrauen kann man auch den netten Leuten (also denen die sich normal unterhalten können und dich nicht auf französisch beleidigen oder mit ihren italienischen Kumpels die zufällig hinter dir stehen plaudern) nicht und bei der Djinn Sache hat Assi Hoban das eben ausgenutzt.


    Sind nicht alle erlaubten Kopien einer Karte offen im Side kann sie immer noch im Main sein egal was dir der Gegner beim Boarden erzählt.


    Ich wäre auch drauf reingefallen und hätte mir dann gedacht was das eigentlich für'n Spast ist und wie nötig er es haben muss aber im Prinzip wäre ich selber schuld gewesen.


  • Für mich bislang der beste Post der Diskussion hier. Ich frage mich ehrlich gesagt warum in aller Welt es hier überhaupt etwas zu diskutieren gibt? Er hat seinen Gegner klar betrogen, sich unsportlich verhalten und das Vertrauen seines Gegenübers mit einer vermeintlich fairen Geste ausgenutzt - das ist doch wohl der Gipfel. Er hat alles in den Dreck gezogen, wofür fair play eigentlich steht. Mit seiner Ellbogentaktik hat er sich unter bewusster Vorspiegelung falscher Tatsachen in einer Art und Weise einen Vorteil verschafft, gegen den Rulesharking, Trashtalking und andere "Methoden" nicht einmal der Rede wert sind. Dafür gebührt Hoban keinerlei Anerkennung, in keiner Form, das einzige was er dafür verdient hat ist eine Strafe die sich gewaschen hat. End of story.


    Ich finde diese Aktion moralisch derart verwerflich, dass es mich wirklich erschüttert, dass manche hier dem auch noch zustimmen oder etwas Gutes abgewinnen können. Quo vadis, YGO community?

  • Whoops, da habe ich ja gar nichts davon mitbekommen, weil ich vom 2.4. bis zum 6.4. weg war.
    Nachdem ich jetzt alle Informationen gesammelt habe, frage ich mich, wie man nicht bestürzt sein kann geschweige denn wie man sowas gutheißen oder "genial" finden kann.


    Für mich ist die Sache hier klar. Patrick Hoban fragt seinen Gegner, ob sie jeweils einen Dschinn raussiden. Ich versuche jetzt, mich in die Lage des Gegners zu versetzen.
    Ich, der Gegner, bin wahrscheinlich ein schlechterer Spieler als Patrick Hoban und könnte davon profitieren, wenn ich ihm mit Dschinn einen Lockdown gebe und dann das Spiel gewinne. Andererseits kann ich genauso gelockt werden und ein Patrick Hoban weiß wohl besser als ich, wann der Lock "richtig" ist und wann es "falsch" ist zu locken; dass man sich beim Lock nie 100%ig sicher sein kann, ist mir auch klar. Hoban kann im Gegensatz zu mir besser die Wahrscheinlichkeit auf den Erfolg abschätzen.
    Ich habe also nur diese Chance in Höhe von paar Prozent, das Spiel gleich zu gewinnen, wenn ich den Dschinn behalte. Diese Chance, um einen geringen Anteil erhöht, hat Hoban aber auch. Also bringt es mir ohnehin nichts Positives, wenn ich den Dschinn im Deck behalte.
    Abgesehen davon "macht man das halt". Keiner steht auf Lockdowns, nach dem nach Zug 1 alles vorbei ist, man erinnere sich an das Finale einer YCS in 2013, als Sam Pedigo mit Geargia und knapp 20 Fallen inklusive einiger Floodgates staubtrocken gewann, weil der Gegner 0 Chance gegen die ganzen Floodgates hatte. Das ist kein Spiel. Wie auch immer die Chancen für mich gegen Hoban stehen, ich will ein Spiel haben und meine Chance im Spiel suchen. Soll er mich doch überspielen, das ist ja seine Aufgabe als bester Spieler der Welt. Möglicherweise lerne ich ja sogar etwas und gewinne wichtige Erfahrung, denn gegen Hoban ein Match zu gewinnen ist für mich als Spieler XY halt unwahrscheinlich.
    Genauso hat Flip Return jeden genervt...
    Also akzeptiere ich. Hier argumentiert Hoban, dass er dieses "Gentleman's Agreement" nur wegen sich selbst eingeführt hat, da er die paar Prozent, an einem Lockdown zu sterben, eliminiert. Okay, verständlich, aber für mich als Gegner ist das ja auch nicht nachteilhaft, wie ich gerade erklärt habe. Dementsprechend brauch ich hier kein böses Blut zeigen.


    Was passiert dann? Die Interpretation, dass jetzt keiner von uns beiden mehr einen Dschinn im Main Deck hat, ist sowohl menschlich als auch die logische Konsequenz von Hobans Frage. Ich mein, wieso sollte er aus menschlicher Sicht sonst sowas fragen?


    Dann bin ich aber erstaunt, dass ich den Dschinn-Lock kassiere und möglicherweise daran einfach sterbe.
    Was hat Hoban hier gemacht?
    Hoban nutzt hier menschliche Denkweisen aus (die Interpretation "kein Dschinn mehr im Deck" ist halt normal), um mein Deck gezielt zu manipulieren = es schlechter zu machen. Vielleicht habe ich nicht einmal eine Karte im Side, die besser ist als der Dschinn.
    Dafür behält Hoban seine paar Prozent Lockdown-Chance, d.h. er hat durch eine simple Frage mein Deck schlechter gemacht und dafür nichts investiert. Das hat nichts mit "genial" zu tun, das ist einfach diabolisch.


    Dass sich dieses Verhalten vom simplen Bluffen mit Gorz/verdeckten Karten abgrenzt, ist doch auch klar. Zum Einen habe ich hier auf jeden Fall die Option, Bereiche des publick knowledge (Friedhof/banished/offen im Extra) einzusehen, um mögliche Outs des Gegners einzuschränken. Zum Anderen kann ich das Spielverhalten meines Gegners readen und aufgrund dessen meine Entscheidung fällen. Ein ganz plumpes Beispiel wäre hier, wenn mein Gegner das ganze Duell eine Handkarte hat, ich ihm seit drei Zügen mit zwei Monstern Beatdown gebe und er erst dann die besagte Karte setzt. Kann keine Mirror Force sein.
    Wenn er mich fragt "side djinn out?", dann ist das aus meiner Sicht eine ganz normale Frage und gerade beim "Erfinder" dieses Gentleman's Agreement, Patrick Hoban, gehe ich nicht davon aus, dass er mich absichtlich hinter's Licht führen will.
    Darüber hinaus kann ich mit moralisch fairen Mitteln, wieder Beispiel Bluff Mirror Force, ja meinen Schaden begrenzen. Zum Beispiel kann ich eins meiner Monster in DEF drehen, damit er die mögliche Force auf ein Monster "verschwenden" muss und er wieder topdecken muss. Das kann ich beim Dschinn nicht. Ich tu ihn entweder raus oder nicht.


    Starker Tobak...

  • In der Yugi community gibt es endlos viele Assis und sobald es im Ansatz um was geht wird gecheatet, gelogen, gesharkt usw als würde es um's eigene Leben gehen.




    Das schlimme ist, dass es sogar schon auf Online-Plattformen gang und gebe ist, dass man an die Wand gesharkt wird.
    Mein allerallerallerallerliebstes Lieblingszitat ist..... "U CANT!!!"
    Auf YCSs oder Nationals kann ich das ja verstehen, wenn man eine Karte nicht mehr zurücknehmen lässt, aber bei Internetspielchen ist mir das persönlich sowas von Brust...

  • @Terrortoast
    Naja Patrick Hoban ist soviel Gentleman wie der blutrünstige Pittbull der Nachbarn.


    Pardon me, but a Gentleman is a matter of choice!
    Its a burden you agree to and there are no excuses for missbehaviour at all.


    Also kann der Herr Hoban kein Erfinder des "Gentlemen Agreement" sein, es sei denn er meint seine pervertierte Form.


    @Moral
    Es scheint ja einigen Spielern derart wichtig zu sein zu gewinnen oder mit Gewinnern zu reden das sie dabei die Umstände völlig ignorieren.
    Es ist vielen gar nicht mehr klar, wieviel von dem Spiel sie sich selbst verderben.


    Mir ist es egal ob ich ein Duell gewinne, oder nicht gewinne.
    Mir ist es auch egal ob ich auf einer kleinen Hobby Liga spiele, mit meinen Nachwuchsspielern hier im Ort oder auf der Weltmeisterschaft in Waikiki.
    Ich genieße jedes Spiel, den Nervenkitzel und das Gefühl wie genial es ist wenn die Kombos von mir oder meinem Gegner durchgehen/gekontert werden.
    Und die genialsten Spiele enden meist mit fast leeren Decks und wenigen LP und einer wirklich genialen Kombo die dem Spieler ein unerwartes Comeback ermöglichen.


    Alleine der Nervenkitzel zu wissen, mein Gegner KÖNNTE noch gewinnen, ist für mich zu sehr ein Teil dieses Spiels als das ich das durch Floodgates oder Lock Down Karten mir vermiesen will.


    Jetzt kommen wir aber zu dem Problem:
    Schlechte Gewinner!


    Diese Art von Spieler die man aus Prinzip nicht sehen will.
    Die meinen wenn sie verlieren war Grund X oder Y daran Schuld.
    Und wenn sie gewinnen meinen sie, sie haben die Welt bezwungen.


    Und je mehr man mit ihnen zu tun hat umso mehr wächst der Druck auf den Schultern. Umso mehr DARF man nicht mehr verlieren.
    Ab einem bestimmten Punkt werden die eigenen Fähigkeiten und die des Decks als nicht mehr ausreichend angesehen um zu beweisen was man kann.


    Hoban hat diesen Punkt erreicht. Für ihn wäre das beste eine Auszeit vom YGO zu nehmen um sich "selbst zu finden" wie es umgangssprachlich inzwischen heißt.


    Tut er dies nicht, wird er weiter solche Aktionen machen. Und schlechte Spieler werden seinem Beispiel folgen.

  • Don't blame the player, blame the game.

  • Kann mir jemand erklären, was "sharking" ist?



    Rule-sharking is defined as "using rules and policy in an attempt to gain an advantage, rather than to ensure fair and consistent gameplay." Rule-sharking is a minor Unsporting Conduct infraction which carries a penalty of a Warning.


    Wenn du versuchst deinem Gegner mit Hilfe der Policies eine Strafe reinzudrücken, bzw. wenn du es in einer Form wie "Hey, der hat eine Karte zuviel gezogen, der Cheater! DQ'ed den mal einer!"
    Strafen verteilen soll ausschließlich der Judge. Man kann es in etwa mit dem Fordern von gelben Karten im Fußball vergleichen, denn für energisches Fordern hat auch schon so mancher eine Verwarnung bekommen.


    MfG
    ~Pfannkuchen~

  • Naja, gut ich hab auch schon mal Gelb gefordert, weil unser Spieler einfach niedergestreckt wurde. Danke für die Erläuterung. Also wer sich auf sowas herablässt, der ist echt ganz unten angekommen.
    Gibt es das häufig? Hab lange kein Turnier mehr gespielt.

  • Zitat

    Gibt es das häufig? Hab lange kein Turnier mehr gespielt.


    Kommt drauf an, an welchem Tisch du sitzt. Spielst du auf den oberen Plätzen, werden solche Sachen wahrscheinlicher.
    Gleiches gilt auch für die anderen genannten Dinge:

    Zitat

    In der Yugi community gibt es endlos viele Assis und sobald es im Ansatz um was geht wird gecheatet, gelogen, gesharkt usw als würde es um's eigene Leben gehen.


    Ist leider echt so und daher verliere ich an den oberen Tischen oft die Lust, weil es dann mehr Geier gibt, als wenn ich im Mittelfeld spiele. Kann man natürlich nicht pauschalisieren und ist von Turnier zu Turnier unterschiedlich. Eine Tendenz ist aber schon fast überall erkennbar, außer vielleicht auf einer Hobby League.

  • an den oberen tischen machst einfach 0 spass ich weiß noch einmal mir fällt ne zauberkare aus de rhand und liegt halt im spell und trap berreich will sie wieder aufheben und der typ so "nein" ôo ich so hey mir ist die grad aus de rhand gefallen und der hat instant nen judge gerufen weil er meinte ich würde betrügen und bla ôo weil ich auch verdeckt meine raigeki lege so zum spass

  • @emre


    Du hast den Begriff des "Hobbys" falsch interpretiert, wenn du dich durch ein Kartenspiel mittels Gewinnen profilieren möchtest. Wenn dir das Erfolgsgefühl der entscheidende Faktor für ein Hobby ist, dann ist das total legitim, jedoch dient das "Hobby" in deinem Fall nur zur Instrumentalisierung deines Bedürfnisses, Erfolg zu haben. Resultierend daraus, könntest du auch jedes andere Kartenspiel spielen, hauptsache man hat Erfolg. Dies ist sicherlich legitim, jedoch würde ich darum bitten, deine Sichtweisen nicht zu verallgemeinern und vor allem auf andere zu projizieren.

  • Der Artikel war sehr gut geschrieben und hat mir gefallen.


    Zum Thema;
    Es ist natürlich moralisch gesehen total daneben. Man kann jetzt zwar mit einer "Ellbogengesselschaft" argumentieren, jedoch sollte man sich den folgen bewusst sein.
    Klar kann man sich jeden unfairen Vorteil holen. Braucht sich aber anschließend nicht wundern wenn man als Arschloch gilt weil man eben eines ist. Er hats gemacht und hat nun diesen Ruf. Rechtfertigen braucht er sich da nicht. Ich finde seine Rechtfertigung fast schlimmer als seine Tat. Wer kleine Kinder abzieht braucht sich auch nicht rechtfertigen warum das sinnvoll war. Hoban hat ganz klar seinen Ruf ausgenutzt. Würde mich nicht wundern wenn einige jetzt einen Djinn im Necloth ins Side Deck packen. Die die das nun auch versuchen wollen. Über entsprechden Shitstrom darf er sich nicht wundern oder beschweren. Das es ne legale Grauzone ist relativ irrelevant. Gehört verboten immerhin ist auf Zeit spielen um noch ins Time Out zu kommen ebenfalls verboten.

  • Nun auf der YCS Bochum hat man ja gesehen das die Aktion von Patrick Hoban bedeutend weitere Auswirkungen hatte.
    Leute mit Verschwörungswahn könnten ihm nun anhängen das er versucht hat so die "gößeren" Spieler aus dem Rennen zu nehmen.


    Wer nicht ganz weiß was ich damit meine:
    Auf der YCS Bochum wurden vermehrt Checks an den Decks durchgeführt und vereinzelnt auch zu harte Strafen verteilt. (wobei ich keine Infos habe ob es nur ein einzelner Judge war der das gemacht hatte, oder verschiedene)
    Ich verteidige damit nicht diejenigen die zu Recht bestraft wurden, jedoch habe ich von einem Fall gelesen, wo ein Spieler ein Match verloren hat, weil er am Ende nicht schnell genug das Deck in die neuen Hüllen bekam. (3 Minuten Regel)
    Ich will damit auch nicht auf den Namhaftesten Fall des Turniers anspielen, wobei fraglich ist ob hier nicht seine Bekanntheit dazu geführt hat das er so hart bestraft wurde.
    Auch habe ich leider keine Informationen ob es derselbe Judge war der auch dem oben genannten Fall das double Game Loss gegeben hat.


    Was allerdings ersichtlich ist, ist das den Judges ein "härteres" Durchgreifen nahegelegt wurde und das besonders bei den Top Namen darauf zu achten zu war.


    Nun bleibt die Frage:
    Hat Hobans Aktion nun dazu geführt das jeder Spieler unter Generalverdacht steht?