• Diskussion zum Artikel Yuginomics:

    Zitat
    Hallo liebe Leser,

    heute werde ich mich mit einem Thema beschäftigen, das mir schon länger durch den Kopf spukt: Die Verknüpfung von Beobachtungen aus der Welt von Yu-Gi-Oh und fundamentalen Regeln der Wirtschaft. Wie der eine oder andere von euch vielleicht weiß (die meisten wohl eher nicht), studiere ich selbst Economics (das ist das coole Wort für VWL{{ja ich weiß, so ein doofes Mainstreamfach, aber was soll man machen}}), und wie die meisten von euch wissen, spiele ich schon ziemlich lange…
  • Dieser Artikel ist einer der besten, den ich in den letzten Wochen auf etcg gelesen habe. Du erklärst die Modelle und deren Anwendung sehr anschaulich und kommst zu einem Mehrwert anhand deiner Modelle. Das Thema "Hype" ist in puncto Preisbildung ein ganz entscheidendes, da es bei YGO z.T. die normalen Angebot-Nachfrage-Mechanismen ersetzt (du hast das am Rabbit deutlich gemacht). Ähnlich wie du glaube ich nicht, dass man diesem Phänomen beikommen wird, nicht nur weil die Gier obsiegt, sondern auch weil viele den Sinn eines derartigen Vorgehens nicht einsehen werden.


    Die Expansion von Kartenpreisen kann man demnach nur als Rechtinhaber oder Distributer eindämmen, indem man sagt: "Wir reduzieren die Anzahl guter Karten in hohen Seltenheiten und drucken sie stattdessen in Common/Rare/SR." Aber warum sollte ich als Distributer dies machen, wenn das System funktioniert und meine Verkaufszahlen stimmen. Dafür gibt es keinen ökonomischen Grund, ergo MUSS ich es als Unternehmer lassen. So bleibt den Spielern dann letztendlich nichts übrig, als diesen Preisen selbst entgegenzuwirken, indem man diese Karten nicht spielt und gar nicht erst kauft. Man könnte bspw. eine Initiative ins Leben rufen, die eine Non-SCR-Turnierserie ins Leben ruft, aber ob die Leute da mitmachen, das ist eine ganz andere Frage.

  • Hmhm...ich dache PD lässt sich nur auf einzelne Preisfestlegungen übertragn, nicht auf die Entwicklung eines Preises...?
    Hättest auch mal bisschen mehr Spieltheorie reinbringen können, second-mover advantage und so =)
    Aber schön heruntergebrochen das Ganze, lässt sich ja weiter ausführen!



    Ansonsten, auf einem eher persönlichen Level: Wieso VWL in Heidelberg, wo doch Mannheim "nebenan" die weitaus bessere VWL hat? (Zumindest sagt mir das jeder :)

  • Sehr interessanter Artikel und eine stimmende Sicht der Dinge.


    Ich boykottiere schon sehr lange diese astronomischen hohen Preise für bestimmte Karten.


    Wenn eine Karte zu teuer ist, brauch ich sie eben nicht. Meistens finde ich eine brauchbare Alternative. Oder ein reprint drückt den Preis aufs äußerste herunter.


    Ok, dieser boykott wird wohl auch ein bisschen davon unterstützt, dass ich nur sehr ungerne Turniere besuche. Nämlich ganau aus diesem Grund.

  • Dieser Artikel ist einer der besten, den ich in den letzten Wochen auf etcg gelesen habe. Du erklärst die Modelle und deren Anwendung sehr anschaulich und kommst zu einem Mehrwert anhand deiner Modelle.


    Word! Ich gehe sogar noch ein Stück weiter und sage es ist für mich sogar der beste Artikel den ich jemals auf etcg.de lesen durfte. ;) Gute Arbeit mach weiter so :daumen:

  • Hmhm...ich dache PD lässt sich nur auf einzelne Preisfestlegungen übertragn, nicht auf die Entwicklung eines Preises...?
    Hättest auch mal bisschen mehr Spieltheorie reinbringen können, second-mover advantage und so =)
    Aber schön heruntergebrochen das Ganze, lässt sich ja weiter ausführen!



    Ansonsten, auf einem eher persönlichen Level: Wieso VWL in Heidelberg, wo doch Mannheim "nebenan" die weitaus bessere VWL hat? (Zumindest sagt mir das jeder :)


    PD lässt sich auf alles übertragen :D


    Ansonsten hätte ich da sicher noch in die Tiefe gehen können, aber ich wollte den Leuten nicht einen Haufen Fachbegriffe an den Kopf werfen und unendlich lang sollte es auch nicht werden.


    Zu der anderen Frage:
    Heidelberg -> vielleicht die schönste Stadt in Deutschland
    Mannheim -> Top 5 hässlichste Städte in Deutschland


    No offense an alle Mannheimer, aber ist leider so :D Komische Quadrate, kommt man sich vor wie im Gefängnis.

  • Sehr guter Artikel.
    Zu Schade das er keine Wirkung haben wird, da es da draußen zuviele "schlaue" Leute gibt, die umbedingt mit einem 600+€ teurem Deck das nächste Hobby Liga Turnier gewinnen wollen . . .


    Aber es wäre echt schön wenn viele Spieler den folgenden Satz verinnerlichen würden:


    "Die einfache Lösung wäre also: Hohe Kartenpreise einfach boykottieren. Gerade solche Sachen wie Yu-Gi-Oh-Karten, die praktisch keinen materiellen Wert besitzen, sind nur so viel wert wie man ihnen zugesteht."

  • Der Übergang vom Gefangenendilemma zu Yugi ist dir ausgezeichnet gelungen; ich hatte schon befürchtet, du hörst nach der Theorie auf und wirfst dann irgendwelche Hirnrissigkeiten ineinander.


    Generell finde ich diesen Artikel sehr interessant, beinahe zu kurz. Aber das Thema kann man ja beliebig vertiefen und ausführen.

  • Hallo,


    also ich als (seit 2 Monaten ehemaliger) BWL-Student kann dir nur ein großes Lob für den Artikel aussprechen.


    Du hast meiner Meinung nach die Mechanismen gut erklärt und auch sehr gut auf das Yugioh-Spiel umgemünzt. Ich finde auch die Aussage in in diesem Artikel gut.


    Das Problem mit dem Preisen kenne ich selbst. Da ich kein Turnierspieler bin (230 km minimum um was ausser ner Hobby league zu spielen) habe ich selbst nichtmal die Möglichkeit, an irgendwelche großen Preise ranzukommen. Da mir aber das Spiel sehr viel spaß macht möchte ich natürlich auch gelegentlich mal nicht nur eins meiner "Fun-Decks" spielen sondern auch etwas bessere Decks.
    Leider ist mir das so wie die Preise bei diesen Karten stehen kaum möglich. Vielleicht wird sich ja mal etwas ändern aber das halte ich für sehr unwahrscheinlich.


    Zu dem Thema von Endumios:


    Meiner Meinung nach würde es etwas nutzen, wenn der Distributor die Kartenseltenheiten etwas überdachter gestalten würde.
    Beispielsweise so, dass die extrem spielstarken Karten keine SCR werden sondern sagen wir Super und Ultra.


    Das hätte meiner Meinung nach den Vorteil für den Distributor:


    Die Leute die dann für sagen wir 3 Tourguide 300€ auf Ebay ausgegeben hätten denken sich auch: Wieso 300€ für 3 Karten (An Privat) zahlen, wenn ich mir für 300€ genausogut 3-4 Displays kaufen kann (Diesmal an den Distributor = Mehr Gewinn für den Distributor), hier die gleichen Karten vielleicht noch öfter rauskriege und noch zusätzlich weitere Karten.


    Eventuell hätte dies sogar zur Folge, dass sich mehr Menschen turnier-fähige Decks bauen könnten und dadurch vielleicht auch mehr Leben in die Turnierszene kommen würde, was weiter gedacht auch wieder mehr Einnahmen für den Distributor bringt.


    Die SCR-Einstufung mancher Karten sollte dennoch beibehalten werden, jedoch evtl. für Karten mit besonderem Artwork oder Karten, die nicht universell einsetzbar sind sondern nur in bestimmten Themendecks. Was auch wiederum verhindern würde, dass die SCR Karten für solch horrende Preise verkauft werden.


    Ich finde durch diese Regelung hätten die 2 Hauptarten von Yugioh spielern etwas.


    1. Die Sammler bekommen Karten mit besonderen Artworks in der seltensten Stufe = Sammlung sieht besser aus
    2. Die Spieler bekommen die Karten mit denen sie spielen für weniger Geld




    Aber vielleicht bin ich da einfach zu sehr Idealist, da ich selbst das Spiel seit 10 Jahren spiele und durchweg nur für mein eigenes Vergnügen, da es mir sehr viel Spaß macht, und nie um mich daran zu bereichern oder nach einem Duell jemandem gegenüber zu sitzen und mir zu denken "Gott bin ich toll, ich habe gewonnen".


    Grüße


    Gerolsteiner

  • Mir hat der Artikel auch gut gefallen. Ich habe tatsächlich mal mit dem Gedanken gespielt, mal eine Seminararbeit zu dem Thema „Mikrotheoretische Modelle und der Sammelkartenmarkt“ zu schreiben. Spieltheorie und Verhaltensökonomie kann echt eine Menge von dem erklären, was wir bei YGO so mitbekommen. Wenn die Datenlage etwas besser wäre, würde ich gern mal eine OLS-Anlayse zu der Preisbildung machen, also gucken, welchen Einfluss eigentlich die Seltenheit, das Vorhandensein eines spielschwächeren/-stärken Substituts und andere Merkmale einer Karte auf ihren Preis z.B. bei ebay haben, um den Hype-Zahlungsbereitschafts-Effekt nachzuweisen.

  • Dieser Artikel ist einer der besten, den ich in den letzten Wochen auf etcg gelesen habe. Du erklärst die Modelle und deren Anwendung sehr anschaulich und kommst zu einem Mehrwert anhand deiner Modelle. Das Thema "Hype" ist in puncto Preisbildung ein ganz entscheidendes, da es bei YGO z.T. die normalen Angebot-Nachfrage-Mechanismen ersetzt (du hast das am Rabbit deutlich gemacht). Ähnlich wie du glaube ich nicht, dass man diesem Phänomen beikommen wird, nicht nur weil die Gier obsiegt, sondern auch weil viele den Sinn eines derartigen Vorgehens nicht einsehen werden.


    (Ich nehme diese Aussage mal als Anhaltspunkt)


    Ein Hype macht die Preise? Er wirkt vielleicht mit, aber ist für mich nicht komplett ausschlagsgebend. Der Preis der Karten definiert sich auch durch ihre Spielstärke und Rarität. Für eine vom Effekttext kaum spielbare Karte würde kaum jemand besonders viel Geld ausgeben wollen( zumindest solange genug Karten im Umlauf sind). Vergleichen wir mal Common Karten mit SCRs. Ein Trap Dustshoot ist in Common momentan 2-3€ wert, eine Tour Guide etwa 100€ - wie viele Trap Dustshoots kommen wohl auf eine Tour Guide, 1000? 1500? 2000? Wenn ich jetzt behaupte, dass auf eine Tour Guide 1500 Trap Dustshoots kommen, die mindestens 2€ wert sind, dann sind wir bei 3000€, im Gegensatz zu einer Tour Guide mit 100€. Worauf ich hinaus will: Wie kann es sein, dass eine Common Karte so teuer ist, obwohl die Tour Guide viel seltener aufzufinden ist und genauso spielstark? Denn theoretisch müsste sie nach der Seltenheitsverteilung auch 3000€ wert sein, denn auf 1500 Trap Dustshoots kommt eine Tour Guide. Tour Guide müsste eigentlich noch teurer als momentan sein, ist sie aber nicht, denn bei der Preisentwicklung kommt wieder das Einkommen hinzu und wieviel Leute bereit sind dafür auszugeben. Sie kaufen sich lieber Commonkarten die sie einfacher bekommen können, auch wenn diese verhältnismäßig wesentlich teurer als eine Tour Guide sind. In dem Sinne: Der Hype müsste die Karten eigentlich noch teurer werden lassen, als sie am Anfang wert sind. Aber er wird durch die mangelnde Nachfrage nach wertvollen Karten gebremst und das hat wenig mit boykottieren zu tun.


    Sonst so zum Artikel: Ich hatte jetzt eigentlich auf Modelle gehofft die mein VWL Wissen erweitern, aber irgendwie konnte ich keine erkennen, weil das für mich Alltagswissen ist, dass ich jeden Tag bei Yu-Gi-Oh anwende. (Ist eben für unerfahrene gedacht.) Aber du kannst mir mal Mikroökonomie erklären, ich muss mir noch die ganzen Kurven und Rechnungen anschauen :P


  • Generell finde ich diesen Artikel sehr interessant, beinahe zu kurz. Aber das Thema kann man ja beliebig vertiefen und ausführen.




    Sonst so zum Artikel: Ich hatte jetzt eigentlich auf Modelle gehofft die mein VWL Wissen erweitern, aber irgendwie konnte ich keine erkennen, weil das für mich Alltagswissen ist, dass ich jeden Tag bei Yu-Gi-Oh anwende.


    Ich hätte wirklich gerne noch mehr geschrieben, aber es war so schon relativ lang und ich wollte Leute, die nicht damit vertraut sind, nicht zu sehr verschrecken :D
    Wenn der Artikel gut ankommt, kann ich aber gerne nochmal einen zweiten Teil schreiben, der dann vielleicht ein bisschen mehr in die Tiefe geht.

  • Mir hat der Artikel auch gut gefallen. Ich habe tatsächlich mal mit dem Gedanken gespielt, mal eine Seminararbeit zu dem Thema „Mikrotheoretische Modelle und der Sammelkartenmarkt“ zu schreiben. Spieltheorie und Verhaltensökonomie kann echt eine Menge von dem erklären, was wir bei YGO so mitbekommen. Wenn die Datenlage etwas besser wäre, würde ich gern mal eine OLS-Anlayse zu der Preisbildung machen, also gucken, welchen Einfluss eigentlich die Seltenheit, das Vorhandensein eines spielschwächeren/-stärken Substituts und andere Merkmale einer Karte auf ihren Preis z.B. bei ebay haben, um den Hype-Zahlungsbereitschafts-Effekt nachzuweisen.


    Boha, das Thema klau ich mir. Grandios :D


    (Toller Artikel, ein paar größere Worte dazu nach der Arbeit).

  • Schöner artikel, als selbständiger in der freien Marktwirtschaft kann ich das nur zu gut nachvollziehen. Was den letzten Punkt mit dem Turnier angeht haben ja vielleicht mal Glück und sowas wird mal von der CSA organisiert, aber zurück zum Artikel, du hast geschrieben das der fehler auf beiden Seiten des Handels zu suche ist, ich stimme dir da auch zu allerdings, galeub ich nicht das die Käufer blöd sind sondern das die Trimmung auf Sieg hier im eigentlich sinne der Kern des Problems ist. Ich glaube Nimrod Hellfire hat schon mal darüber geschriben. :push:

  • Ein gut geschriebener Artikel!
    Das "Gefängnisdilema" war ein super Beispiel zur Veranschaulichung und die Länge war genau optimal. Außerdem konnte ich als Laie alles verstehen :D


    Trotzdem hat man unterm Strich kaum etwas vom Lesen des Artikels und deswegen würde mir diese Arbeit ohne Fortsetzung über dieses Thema genügen. Also auf jeden Fall Top-Artikel über ein (für mich) uninteressantes Thema. :)


    Zitat

    ~Yu-Gi-Ohs biggest problem is special summoning and it needs to be stopped!~


    Zitat

    Upstart's not a card, stop trying to take it out. If it were banned you wouldn't be playing 43.