Yu-Gi-Oh!: Dawn of the Abyss

  • Nachdem die Fahrt ereignislos verlaufen war stiegen Mil und die beide Männer in einer etwas abgelegeneren Gegend aus dem Wagen aus.


    Mil war schon lange nicht mehr so gespannt gewesen. Würde er endlich finden, was er gesucht hatte? Würden die Fragen endlich zur Ruhe kommen? Konnte er sich dem nächsten Schritt zuwenden ...und vor allem, war es das Wert gewesen? Das konnte doch kein Zufall gewesen sein, immerhin würde seinen Informationen nach an diesem Tag die Karten in Try Belle auftauchen. Dann dieser Knall und dieser Würfel, es schien offensichtlich.


    Der Fahrer wandte sich an Mil: "Und jetzt? Was sollen wir mit dem Würfel machen?"


    Der unauffällig aussehende Mann sah Mil kritisch an. Mil war bewusst, dass seine Autorität ausschließlich auf der versprochenen Summe beruhte, die seine Helfer dringend nötig hatten.


    Mil bemühte sich bestimmt zu klingen, auch wenn er... eine gewisse mentale Unterstützung hatte, als er antwortete: "Sie haben doch nach ihren Angaben Werkzeug hier..."


    "Ja natürlich. In der Garage dort drüben haben wir alles, was erforderlich sein sollte."


    "Gut, dann holen sie den Würfel heraus und versuchen sie ihn zu öffnen. Am besten sie untersuchen ihn erstmal, damit es am schneller geht...und passen sie auf, dass der Inhalt keinen Schaden nimmt."


    Mit einer Fernbedienung öffnete der Beifahrer die Garage und verschwand in dieser, während der andere den Würfel aus dem Auto verfrachtete und nicht weit vom Auto platzierte. Er wälzte ihn hin und her, während Mil gespannt zusah.


    Der Mann überlegte laut: "Der scheint gar nicht sonderlich schwer zu seien...das Material kommt mir völlig unbekannt vor...Da ist eine Öffnung... ziemlich schmal...wie für Duellkarten. "


    Er erhob sich und wandte sich zu Mil: "Scheint keinen sichtbaren Öffnungsmechanismus zu geben."


    Das kam unerwartet. Er hoffte sehr, dass trotzdem alles gut ging.


    "Dann versuchen sie ihn mit ihrem Werkzeug zu öffnen. Aber aufpassen...sie wissen, der Inhalt ist für mich außerordentlich wichtig."


    Die Männer versuchten es eine Zeit lang mit allerlei Werkzeug und fluchten lauthals dabei, aber das Material erwies sich als komplett unnachgiebig. Das konnte doch nicht sein.


    "Warten sie", meinte Mil. Er nahm aus seiner Tasche eine seiner Karten, die er nicht mehr brauchte, ging zu dem Würfel und schob sie durch den Spalt in den Würfel. Er trat zurück und beobachtete den Würfel eine Zeit lang, doch nichts geschah.


    VERDAMMT! So eine Pleite...Azuma! Ich...


    Einer der Männer ging noch einmal zum Würfel und klopfte gegen ihn.


    "Der scheint hohl zu sein..."


    Was hatte das denn nun wieder zu bedeuten? Er wurde daraus nicht schlau. Nachdenklich blickte er in die Leere. Er brauchte Zeit, denn viel drängte auf ihn ein.


    "Was ist jetzt mit der Bezahlung? Wir haben alles getan, was vereinbart war."


    Mil seufzte. "Ja natürlich. Die Hälfte des Geldes wird morgen früh auf ihrem Konto sein. Der Rest kommt, wenn die Karte, die ich Ihnen als Sicherheit gegeben habe die angegebene Adresse erreicht hat. Das Auto lassen sie für mindestens 4 Wochen in der Garage ohne es zu benutzen. Danach wechseln sie das Nummernschild. Das wäre es dann. Danke für Ihre Kooperation."


    Er rief sich ein Taxi. Er lief zum angegebenen Abholpunkt, den Würfel trug er mit beiden Händen.


    Völlig nutzlos. Praktisch alles umsonst Jetzt erst mal zurück in irgend ein Hotel. Er konnte kaum noch klar denken, jetzt hieß es in aller Ruhe überdenken was er tun sollte. Das war schließlich eine der Lektionen, die Mil gelernt hatte. Eine der vielen, die SIE ihm mitgeteilt hatten. Er vertraute auf diese, weil er sie verstand. Aber längst wusste er, dass SIE über so vieles nichts zu sagen wussten. Nun schließlich konnten SIE auch nicht alles wissen. Er war dankbar, dass SIE ihm ermöglicht hatten weit über das gewöhnliche Level seines Alters voranzuschreiten. Auch dank einiger... Modifikationen.


    Er suchte mit seinem Smartphone ein Hotel heraus. Bald hatte er eines gefunden dessen Name irgendwie ansprechend klang.


    10 Minuten später hielt das bestellte Taxi. Der Würfel erntete einen komischen Blick, aber der Fahrer besann sich auf das Wesentliche und fragte: "Wohin?"


    Das Taxi war sauber, roch aber nach Rauch, wenn auch nicht sehr intensiv. Aber das nahm Mil nur am Rand wahr, da er die Modifikation abgestellt hatte. Jetzt kam es auf nichts mehr an. Zuerst ließ er sich zu einem Geschäft fahren, wo er sich eine Tasche für den Würfel holte. Es suchte gar nicht lang sondern nahm einfach eine die so groß war, dass der Würfel einfach hineinpassen musste. Dann stieg er wieder ein. Für eine Schrecksekunde fiel ihm auf, dass er den Würfel mit dem Fahrer allein gelassen hatte. Aber der wollte ja sein Geld, fiel ihm ein und er war erleichtert. Er nannte den Namen des Hotels: "Zum Hotel California, bitte."


    Als sie dort waren zahlte er, gab dabei ordentlich Trinkgeld und stieg aus. Auf seinem Zimmer angekommen war, konnte er sich bereits nicht mehr erinnern, wie er sich angemeldet hatte. Morgen würde er einige Lektionen von IHNEN wiederholen und über sein weiteres Vorgehen nachdenken.


    Aber jetzt heißt es erst mal schlafen.

  • Eine kühle Brise, welche über das Dach des Try Belle General Hospital, zersauste die Haare der jungen Frau, welche auf der Dachterrasse stand und den Blick über die Stadt schweifen ließ. Die Sonne ging bereits unter und tauchte den Himmel und die Landschaft in ein malerisches Rot. Die Frau seufzte, lehnte sich weiter gegen das Geländer und schloss die Augen. Vor sich sah sie einen tiefen Krater, mit einem schwarzen, viereckigen Objekt darin.
    "Azuma."
    Der Kasten öffnete sich, und neblige Gestalten entflohen seinem Inneren, krochen über den Boden und flüsterten leise.
    "Azuma".
    Sie wollte wegrennen, doch sie konnte nicht, wie angewurzelt schien sie dazustehen, während die unheimlichen Gestalten näher und näher kamen. Ihr Herz schien zu zersrpingen.
    "Hey, Azuma!"
    Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und holte sie aus ihrem Tagtraum. Azuma folgte mit ihrem Blick der Hand zu dem Gesicht ihres Besitzers. Ihr Blick traf Gabriel, der scheinbar Mühe hatte, seine Besorgnis zu verbergen. Dabei wirkt er immer so entspannt und gelassen.
    "Was machst du alleine hier oben?" fragte er ohne Umschweife. Azuma wandte den Blick von ihm ab und wandte sich wieder dem Sonnenuntergang zu.
    "Hier oben ist es ruhig und friedlich. Der Sonnenuntergang hat so etwas beruhigendes."
    Sie sah Gabriel erneut an und bemühte sich um ein Lächeln.
    "Was führt dich her?"
    "Darf ein besorgter Kollege denn nicht sehen, wie es seiner Kollegin geht?"
    Azuma hob eine Augenbraue. Jetzt konnte sie sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seitdem sie vor drei Tagen in das Krankenhaus eingeliefert wurde, kam Gabriel jeden Tag vorbei, um nach ihr zu sehen. Praktischerweise brachte er auch stets Informationen aus der Dienststelle mit.
    "Wie du siehst, hat sich seit deinem Besuch gestern nicht viel verändert. Und ich nehme an, du hast auch heute wieder Neuigkeiten für mich."
    Jetzt war es Gabriel, der eine Augenbraue hob. Er griff in seine Jacke, holte eine Zigarettenschachtel heraus und steckte sich eine Zigarette in den Mund. Er zögerte kurz, bot dann aber auch Azuma die Schachtel an. Ohne zu Zögern nahm sie sich eine und ließ sich von Gabriel Feuer geben.


    "Nun, es gibt in der Tat Neuigkeiten. Sogar eine ganze Menge. Inzwischen wurde eine Ermittlungsgruppe auf die Beine gestellt, welche sich mit den Ereignissen jenes Tages beschäftigt. Und nicht nur mit diesen. In letzter Zeit verschwinden immer mehr Menschen spurlos. Zuletzt die Profi-Duellantin Melissa Clair. Und der Junge, um den du dich am Krater kümmern wolltest, wurde gestern noch verlegt. Ins Winter Sanatorium."
    Azuma zog an der Zigarette, blies den Rauch in die Luft und sah Gabriel an.
    "Die Psychiatrie? Wieso"
    "Scheinbar war sein geistiger Zustand sehr instabil. Er soll wohl mehrfach versucht haben, das Personal anzugreifen. Körperlich fehlte ihm jedoch nichts."
    Azuma und Gabriel zogen erneut und schwiegen für mehrere Minuten, ehe Gabriel die Stille erneut durchbrach.
    "Was auch immer da vor sich geht, es ist nicht normal. Das alles nicht. Und mein Gefühl sagt mir, dass das alles irgendwie zusammenhängt. Der Kasten, der Wahnsinn des Jungen, die verschwundenen Leute. Und nicht nur ich hab das Gefühl. Die Jungs der Ermittlungsgruppe sind auch der Ansicht. Und sie wollen dich dabei haben, sobald du rauskommst."
    "Aufgrund meiner Erlebnisse im Krater und dem Duell mit dem Jungen, nehme ich an? Mich wundert ja, dass sie mich dazu noch nicht befragt haben."
    "Ja, das sind ihre Gründe. Und die Fragen werden sie dir wohl noch stellen, daran gibt es nichts zu bezweifeln. Weißt du schon, wann du rauskommst?"
    "in zwei oder drei Tagen, laut dem Oberarzt."
    Gabriel lächelte. Er überlegte kurz.
    "Ich bin froh, dass dir nichts weiter passiert ist. Aber ich frage mich, ob du vielleicht noch mehr erzählen möchtest. Du wirkst bedrückt."
    Azuma biss sich auf die Lippe.
    "Nein. Mir geht es gut soweit."
    (Lügnerin!)
    Gabriel war kein Idiot, und er merkte, wenn es an der Zeit war, ein Thema zu vermeiden und weitere Fragen zu unterbinden. Er sah auf seine Uhr.
    "Ich muss los. Halt die Ohren steif und lass nichts anbrennen."
    Er umarmte Azuma zum Abschied, klopfte ihr noch einmal kumpelhaft auf die Schulter und ging Richtung Fahrstuhl.


    Azuma stand wieder alleine auf dem Dach und dachte nach, während sie weiter an der Zigarette zog. Es gab vieles, worüber sie eigentlich reden könnte. Das Verhalten des Jungen. Die Emotionen, die während des Duells hochkochten. Seine Fragen. Und vor allem ihre Niederlage gegen jemanden, der nichtmal halb so alt war wie sie. Sie verachtete ihn, und gleichzeitig wollte sie mehr über ihn erfahren. Ihn gar retten?
    Azuma schüttelte den Kopf bei diesem Gedanken und wandte sich wieder dem Sonnenuntergang zu. Hier oben war die Welt zumindestens für eine kleine Zeit in Ordnung. Der Lärm der Stadt drang nur gedämpft zu ihr hoch, und man konnte sogar die Vögel zwitschern hören.
    Hier hatte sie ihre Ruhe, niemand belästigte sie, wenn sie
    (Allein!)
    auf dem Dach stand. Nicht, dass Azuma gerne allein war, doch manchmal brauchte sie ein wenig Ruhe von anderen Menschen. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass sie zu schnell von ihnen genervt war, wenn sie sich lange mit ihnen abgab. Mit ihren Kollegen verstand sie sich gut, aber selbst da hatte sie manchmal das Gefühl, die freien Tage zu brauchen, um sich von "zuvielen Menschen" zu erholen. Sie grinste und drückte die Zigarette an dem Mülleimer neben dem Geländer aus. Anschließend dachte sie nochmal über den Junge nach. Es verwunderte sie, dass sie darauf brannte, ihn wiederzusehen, ihn zu einem weiteren Duell herauszufordern. Sie war doch sonst nicht der Mensch, der zuviel auf Ehre und Vergeltung gab.
    "Du nicht. Ich schon."
    Azumas Augen weiteten sich, ihr Herz schien zu rasen. Diese Stimme, diese kalte, gefühllose Stimme, die fast wie ihre eigene klang. Sie hatte sie seit langem nicht mehr gehört.
    "Lang her, nicht wahr? Siehst irgendwie 'n bisschen bedrückt aus. Und mitgenommen. Hast dich wohl ziemlich gehen lassen. Ich sag's ja, ohne mich geht's einfach nicht."
    Azuma erstarrte, den Blick auf den Sonnenuntergang gerichtet. Sie wollte sich nicht umdrehen, nicht dem Ursprung der Stimme folgen, ihre Hände krallten sich so fest um das Geländer, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    "Geh. Verschwinde, und lass mich in Ruhe. Ich brauche dich nicht, ich habe dich nie gebraucht."
    "Ts. Wie's mir scheint, brauchst du mich jetzt mehr denn je."
    Azuma schluckte. Sie fasste den Mut und drehte sich um.

  • Itsukima schaut gerade fern. Er sieht sich gerade seine Lieblingssendung an, >Ein Tag wie jeder andere<, da wird sie auch schon durch eine Werbepause unterbrochen. Itsukima will sich gerade zum Kühlschrank begeben, als er am TV ein Stadium sieht. Es steht sinnbildlich für den nächsten Großanlass, die Stellar Arena.
    Ach, waren das noch schöne Zeiten, damals, als Ich noch selber an zahlreichen Turnieren teilgenommen habe, mich duelliert habe bis zum bitteren Ende...
    Itsukima beschließt, sich noch einmal auf ein Abenteuer zu begeben. Da er sich selber nicht mehr in der Lage sieht, die Strapazen von mehreren Duellen in Folge zu überstehen, fasst Itsukima einen Entschluss, welcher sein Leben um ein ganz neues Kapitel bereichern wird. Er will Yu-Gi-Oh!-Trainer werden.
    Nachdem er diesen Entschluss gefasst hat, packt er das Nötigste zusammen; einen Satz Ersatzkleidung, ein bisschen Nahrung, einen Gehstock, seine Duelldisk und sein Deck, welches zuerst von einer Schicht Staub befreit werden muss.


    Der Sohn des Nachbarn hat ihm preisgegeben, er solle sich einmal in Chinatown umsehen, da gäbe es zahlreiche Duellanten. Diesem Ratschlag folgend, begibt er sich an den besagten Ort. Doch Itsukima war enttäuscht, er fand zwar einige Duelle, aber die Spiele sagten ihm gar nicht zu. Zu eintönig, keine Kreativität - einfach nichts.


    Enttäuscht verließ Itsukima den Ort und schlenderte eine Weile ziellos umher. Aus der Ferne sah er zwei Gestalten aus einem Restaurant treten. Als er etwas näher kam, fiel ihm gleich dieser Junge - geschätzt 18 Jahre - auf. Diese Haltung... diese Augen... diese Entschlossenheit. Ja, so kannte er es von früher, genau das, was einen guten Duellanten ausmacht.
    Als Itsukima sah, dass er auch noch eine Duelldisk trug, wollte er ihn ansprechen. Doch ehe er ihn erreichen konnte, war er auf seinem Fahrrad in den Tiefen der Nacht verschwunden.

  • Johanna war ganz ruhig. Sie hatte das schon unter Kontrolle! Trotzdem... Dieses Monster war gewaltig. Aber nichts, mit dem sie nicht fertig würde!


    Hihi! Ich brauch' nur etwas Glück beim Ziehen! Na dann...

    Und sie zog. Dann sah sie die Karte an, die sie gezogen hatte.


    Ja! Es ist Spalt! Wunderbar!


    "Ich aktiviere: Spalt! Das bedeutet, dass das schwächste deiner Monster einen Abgang macht!" Sie lachte. wenn das Duellieren nur immer so einfach wäre!


    "Aber..." Clark machte ein entsetztes Gesicht. "Aber ich habe doch nur meinen Meister von Oz auf dem Feld!"


    "Korrekt." sagte Johanna, als sich plötzlich ein schrecklicher Riss durch den Boden zog und das gewaltige Monster in die Tiefe stürzen ließ.


    Johanna grinste. "Nun, ich aktiviere den Effekt von meiner Walhalla, Halle der Gefallenen! Da ich kein Monster auf dem Feld habe, kann ich jetzt eine Fee als Spezialbeschwörung von meiner Hand rufen! Und ich entscheide mich für Flügelweber [2750/2400]!"


    Die Torflügel der Halle der Gefallenen schwangen wieder auf und ein strahlendes Licht fiel hindurch. Aus dem blendenden Weiß trat eine Engelsgestalt mit 6 Flügeln, die langsam auf das Feld schwebte.


    "Also gut." meinte Johanna. "Ich greife dich jetzt mit meinem Flügelweber direkt an!"


    Der Flügelweber machte eine elegante Bewegung und ein Langbogen erschien in seiner Hand, der aus reinem Licht zu bestehen schien. Dann legte er einen Lichtpfeil auf die ebenso strahlende Sehne und schoss ihn direkt auf Clark ab, der schrecklich zusammenzuckte, obwohl er genau wusste, dass der Angriff ihm nichts anhaben konnte.


    (Clark LP 2100 -> 0)


    Die Hologramme verschwanden und Johanna lachte, wobei ihre Zähne in der Sonne strahlten. "Haha, tja, ich hab' gewonnen!"


    "Mann, du bist echt gut," meinte Clark, während er seine Karten einpackte. "du solltest an der Stellar Arena teilnehmen!"


    "So gut bin ich nun auch wieder nicht." entgegnete sie geknickt, und zog die Mundwinkel runter. "Weißt du nicht mehr, letztes Jahr? Ich hab bei dem Turnier hier im Viertel alle 10 Duelle verloren."


    Clark legte den Arm um sie und deutete auf die leuchtend orangefarbene Sonne am Horizont. "Siehst du das? Diese Dämmerung ist eines der schönsten Naturschauspiele der Welt, und selbst in einer beschmutzten und düsteren Stadt wie dieser scheint die Sonne genau so hell wie eh und je. Egal wie düster und verdreckt auch deine Situation sein mag, denk' daran, dass die Sonne immer über dir steht und auf dich scheint. Auf jeden von uns."


    Johanna grinste. Er hatte eine komische Art, sie aufzumuntern. Aber es funktionierte.


    Er sah sie an. "In dem Jahr seit dem Turnier bist du viel besser geworden, glaub mir! Du musst an der Stellar Arena teilnehmen!" Er fuhr ihr mit seiner Hand durch ihr feuerrotes Haar.


    Sie lächelte verschmitzt. "Hab' ich je was anderes behauptet? Ich dachte, ich könnte dort meine Suche fortsetzen. Das bin ich uns schuldig."


    "Oh." meinte Clark und nahm die Hand wieder runter. "Dann kennst du also das Geheimnis der Stellar Arena?"


    Sie riss die Augen weit auf. "Was... was ist denn das Geheimnis der Stellar Arena?"


    Clark grinste. "Die Stellar Arena wurde ursprünglich erschaffen, um zu zeigen, dass wir alle, reich oder arm, klug oder bescheiden, die Chance haben, etwas großes zu erreichen. Aber im Laufe der Jahre hat sich herausgestellt, dass das nicht mehr die einzige Aufgabe des Turniers ist."


    Johanna war ungeduldig. "Was denn dann, hm? Na los, sag es mir!"


    Clark fuhr fort. "Die Menschen, die eine Chance zum Aufstieg wittern, sind nur noch ein Bruchteil der eigentlichen Teilnehmer.


    Die Stellar Arena ist ein Pool von Menschen aus aller Welt, aus allen Bevölkerungsschichten! Sie haben alle unterschiedliche Ziele. Manche, so wie du, haben Fragen. Fragen, die beantwortet werden müssen. Und immer gibt es auch diejenigen, die die Antworten wissen, aber selbst wieder Fragen haben. Manche wollen ein altes Versprechen einlösen. Alte Feinde treffen aufeinander. Rache will geübt werden. Es gibt unzählige Gründe zur Teilnahme. Wenn es ein Rätsel gibt, das gelöst werden will, eine Person, die gefunden werden will... dann findet man seine Antworten irgendwo in diesem Turnier. Unterhalte dich mit deinen Gegnern im Duell, oder Zuschauern in der Pause...


    Ich verspreche dir, du wirst dein Ziel erreichen."


    Johanna war beeindruckt von seiner Finesse. Aber ob das alles so stimmte? Egal, sie musste es versuchen. "Danke, Clark." Sie umarmte ihn. "Du bist ein wundervoller Freund."


    Clark wurde rot. "Ich... ich... naja... es wird bald dunkel und ich muss nach Hause, also..."


    "Ich habe das Gefühl, dass du nicht nach Hause möchtest."


    "Nein." sagte er. So unsicher er gerade noch gesprochen hatte, so entschlossen war seine Antwort.


    "Ich möchte auch nicht nach Hause." entgegnete sie. "Lass uns heute Nacht hier bleiben."


    "Wie du möchtest." entgegnete er.


    Sie lächelte.


    Ich habe den besten besten Freund von allen.

  • Ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie!!! Ich H-A-S-S-E sie!!!


    BAAAM!


    Laut knallt Melanie die Haustür hinter sich zu. Sie läuft die Treppe hinab und verschwindet in Richtung Innenstadt.


    Wenn sie es mir nicht erlaubt, dann halt auf einem anderen Weg! Es gibt mehr als die eine Möglichkeit irgendwann reich und wohlhabend zu sein... ich setze mich halt über ihre Grenzen hinweg... sie kann mir ja gerne alles verbieten... aber das heißt noch lange nicht, dass ich mich daran halten werde...


    Erzürnt stapft Melanie durch die Straßen Try Belles. Sie starrt dabei auf den Boden und murmelt zornig jegliche Form der Beleidigung vor sich hin. Melanie war -kurz gehalten- sauer. Sauer auf ihre Mutter, sauer auf ihren Vater, sauer auf sich selbst, sauer auf das Leben, sauer auf die Welt. Alles schien gegen sie zu sein. Dabei fing der Dienstag recht idyllisch an. Sie hatte vor kurzem beschlossen ihre Eltern solange mit der Teilnahme für die Stellar Arena zu nerven, bis sie es ihr erlaubten. Blöderweise erwiesen sich ihre Eltern hartnäckiger als gedacht und weigerten sich ihr grünes Licht zu geben. Heute hatte sie ein ganz besonders gutes Gefühl gehabt, hatte ihrer Mutter Vera beim Frühstück fröhlich und logisch erklärt, dass sie durch das Turnier den finanziellen Durchbruch erreichen wollte. Sie schwärmte davon, wie sie es ganz weit bringen würde, bis sie als einer der fünf Sieger der Stellar Arena dastand. Doch Mrs. Parker schien das nicht zu begreifen. Ein einfaches "Nein" reichte aus, um Melanies gute Laune zu zerstören. Fuchsteufelswild verließ sie die Wohnung mit den Worten: "Ich brauche dein Einverständnis nicht! Ich heiße nicht Kayle und wenn ich etwas will, dann mache ich das! Daran kannst du, Dad, Kayle, niemand etwas ändern! Ciao"


    Diese sture blöde Kuh, als ob sie mir verbieten kann an der Stellar Arena teilzunehmen... Wenn sie mich nicht unterstützen möchte, dann suche ich mir jemand anderen... wie war das mit der Werbung letztens... im Radio... Duellanten, die in der Stellar Arena mit streiten wollen können Sponsoren und Förderer in Chinatown finden? Chinatown, das ist doch dieser chinesische separate Stadtteil... mit dem riesigen, goldenen Eingangsportal...


    Das junge Parker Mädchen beschloss der Sache auf den Grund zu gehen. Wenn es einen anderen möglichen Förderer ihrer großen Karriere gab, dann musste der recht bald gefunden werden, sonst wird das nichts mit der Stellar Arena. Deshalb macht sie sich auf in Richtung Chinatown. Dazu marschiert sie durch die Beauty-Boulevard bis an deren einzige Kreuzung. Dort biegt sie in die Segregation-Avenue ab. Von Weitem sieht man schon das gewaltige, vergoldete Eingangsportal. Keine hundert Schritte weiter und sie betritt die Brücke über den Fluss Shíyàn, welcher als inoffizieller Eingang zu Chinatown gilt. Das immer größer werdende Tor im Blick läuft sie auf die Brücke. Nachdem sie die Hälfte passiert hat hält sie sich am Geländer fest um kurz Luft zu holen. Und was sieht sie da: im Fluss schwimmt ein kleiner Schwarm aus Koi-Karpfen umher. Auch scheinen sich zwei chinesische Familien am Ufer zum Picknicken zu treffen. Kinder laufen Fangen spielend und vor Freude schreiend umher. Der Geruch von frischem Gemüse, Fleisch und gekochten Nudeln dringt zu ihr durch. Melanie sieht das Familienidyll und denkt an zuhause... will sie sich wirklich hiervon trennen? Von ihrer Familie, ihren kleinen Schwestern Nicolle und Ronja und ihrem Bruder... von ihren Eltern... von der Aussicht bei jedem Problem Trost und Unterstützung zu empfangen...


    Halt... Stopp... Unterstützung...? Sie unterstützen mich derzeit nicht! Sie wollen mir nicht helfen an der Stellar Arena teilzunehmen... und immerhin ist es mein absoluter Traum, mein unbestreitbares Ziel die Stellar Arena zu gewinnen, um Mitglied der Highsociety zu werden... ich darf mich nicht von solchen Bildern ablenken lassen, ich will doch erfolgreich und wohlhabend werden!


    Melanie schüttelt sich und läuft weiter auf das Eingangsportal zu. Riesig steht das gewaltige Flügeltor geöffnet da. Einige Menschen strömen durch das Tor hindurch. Der Geruch von chinesischem Essen wird intensiver und der Lärm der Bevölkerung dringt zu ihr vor. Das grüne Dach des Tors und die roten Holzbalken erinnern an Gebäude des kaiserlichen Chinas. Hunderte der vergoldeten Drachen, Geister, Kobold und Tierwesen schauen auf sie hinab, während Melanie staunend das offizielle Chinatown betritt. Eine lange geradlinige Straße verschwindet zwischen Häusern. Überall wuseln Menschen umher. Die Straßen sind gefüllt mit ihnen. An den Rändern bieten Händler erstaunlichste Waren an, andere verkaufen im Wok gekochtes frisches Essen. In einer Ecke bietet ein Handleser seine Dienste an, in einer anderen steht eine Gruppe Akrobaten, welche fröhlich zu asiatischer Musik umher turnen. Eine Frau mit lila Kleid und Schleier sitzt auf einem Stuhl vor einem Zelt und bietet jedem Passanten für eine stolze Summe, in dessen Zukunft zu sehen... Chinatown ist also wie ein gewaltiger Jahrmarkt. Die Eindrücke prasseln nur so auf Melanie ein, welche vollkommen überfordert am Tor steht und nicht weiterlaufen kann. Meint sie endlich alles ansatzweise erfasst zu haben, kommt etwas Neues in ihr Blickfeld und sprengt das Bild. So viel Lebendigkeit hätte sie dem Stadtteil nicht einmal im Entferntesten zugetraut. Nein, eigentlich hatte sie mit einer grauen, verlassenen Gegend gerechnet, ähnlich wie ein Ghetto, überhäuft mit Müll und überall Instant-Gerichte aus der Tüte... wie sehr man sich täuschen konnte... Doch wo waren die Duelle, es hieß doch hier könne man einen Sponsor für die Stellar Arena finden... jemand der einen vermarktet... jemand der einen unterstützt... irgendjemanden...


    Na super, hier ist alles..., nur kein Duell zu sehen... wie soll ich in solch einer Menschenmenge Antworten finden? Ich glaube kaum, dass mir hier irgendwer sagen wird, wo ich einen Sponsor finde... aber wenn ich jetzt aufgebe, dann war der ganze Streit heute Morgen vollkommen umsonst... und auch mein Traum wäre vorerst gestrichen... will ich das...? Nein, ich muss doch irgendwas finden? Der Mann vom Handlesen hat doch gar keine Kundschaft, der wird mir doch bestimmt helfen...?


    Zuversichtlich und positiv gestimmt drückt sich das junge Mädchen durch die Menschen hindurch, um nach einigen Minuten am Stand des Mannes anzukommen.


    "Ah Püppchen, möchtest du, dass ich dir verrate wie lange du noch auf Erden wandelst, oder soll dir der große Chiro verraten, was deine Hand über deine Karriere verrät? Wenn du genug zahlst wäre ich sogar dazu fähig deine Hand nach deinem Liebesleben zu befragen. Wird dein Freund dich betrügen, naht die nächste große Liebe, zahle und Chiro liest deine Hand!"


    "Guten Tag Meister Chiro, ich störe nur ungern, ich habe auch gar kein Geld, aber..."


    "Kein Geld, Püppchen... ich sag's dir nur ungern, aber ohne Geld läuft bei mir gar nichts. Wenn du nicht zahlen kannst dann verzieh dich, sonst vergraulst du mir noch meine Kundschaft."


    "Aber Sir sehen sie doch, ich will doch nur wissen wo..."


    "Kschhhhh, Kschhhhh, jetzt zieh ab du Plage, Kschhhhh, Kschhhhh!"


    Der Handleser wedelt mit den Armen, als ob er Vögel verscheuchen will, woraufhin Melanie geknickt geht. Da versucht man den Menschen etwas zu fragen und was geschieht: Man wird zur Puppe reduziert und vertrieben. Was soll sie nur machen... fragt sie jemanden aus der Menge wird sie mit bitte und danke abgewimmelt, und die ganzen Händler sind doch nur auf den Verkauf ihrer Waren aus... die Wahrsagerin war mit einem Kunden in ihrem Zelt verschwunden und die asiatischen Artisten begangen gerade ein weiteres Kunststück. Melanie beschloss, dass sie die Straße bis zum Ende ablaufen würde.


    Wenn ich die gesamte Hauptstraße entlanglaufe wird sich schon irgendetwas sehen lassen! Es muss so sein. Und nun, voller Optimismus rein in die Menge...


    Das junge Mädchen verschmilzt mit dem Strom Menschen und betrachtet im Gehen die Měilì-Jiētóu. Sie sieht Stoff- und Teehändler, aber auch Verkäufer von lebendigem Getier. An einer Straßenecke der Kreuzung mit der Lǐngdǎo zhě-Jiētóu sieht sie eine Gruppe von 13 Kindern, welche in einer Prügelei verwickelt sind. Einige hundert Meter weiter kreuzt sich die Hauptstraße mit der Yāpiàn-Jiētóu. In dieser Straße sind einige Jugendliche um zwei Duellanten versammelt. Die Hologramme von gewaltigen Maschinen prallen aufeinander, eine der zwei zerfällt, eine Wolke aus Staub walt auf und der Schrei eines Jungen ertönt.


    Hm, das scheint interessant, dort hinten gibt es ein Duell... vielleicht erfahre ich dort mehr... schnell, bevor alles vorbei ist...


    Melanie rennt auf die schrumpfende Ansammlung zu. Gruppen von zwei bis drei Teenagern lösen sich aus dem Ring der Zuschauer und kommen ihr entgegen. Als das Parker Mädchen dort ankommt, sind nur noch drei Personen anwesend: Ein Mann im Anzug, circa um die Dreißig; ein asiatischer Junge -in ihrem Alter- mit einem fiesen Grinsen; und ein weiteres chinesisches Kind, keine zehn Jahre alt, das heulend auf dem Boden liegt. Der älteste der drei meint gerade zu dem älteren der Jungen:


    "Nochmal, Burn-Boy, das war allererste Sahne, seit heute Morgen acht Uhr hast du jeden Herausforderer geschlagen, mit deinem Talent, deiner Strategie und meines Auftraggebers finanzielle Unterstützung sollte dir ein Platz auf den Siegerrängen der Stellar Arena sicher sein. Da es scheinbar keine anderen Herausforderer gibt, hast du den Entscheid ge..."


    "Halt Stopp, wie, es gibt keine Herausforderer, ich bin doch hier!" meldet Melanie sich zu Wort.


    Erstaunt wendet sich der Mann zu ihr um und fragt:


    "Ja hallo Mädchen, wer bist denn du? Bist du dir sicher, dass du den mächtigen Burn-Boy herausfordern willst? Falls du es noch nicht weißt, er steht seit dem Morgen hier und hat einen Duellanten nach dem anderen platt gemacht."


    Daraufhin entgegnet das Mädchen:


    "Burn-Boy..., das ich nicht lache, ich zweifle stark daran, dass der neben fiesen Tricks überhaupt etwas kann. Ich Melanie Parker bin mit der Absicht hergekommen einen Unterstützer für meine Teilnahme an der Stellar Arena zu finden, und wenn ich das gerade korrekt verstanden habe, bin ich hier absolut richtig."


    Nach diesem Angriff runzelt der Burn-Boy die Stirn:


    "Du tönst ja groß rum, aber ich habe dich hier noch nie gesehen, ich glaube nicht, dass du auch nur ansatzweise eine Chance gegen mich hast. Willst du es wirklich wagen, dann schaffe diesen Loser weg und lass uns danach duellieren!"


    Er deutet auf das wimmernde Kind und wendet sich von ihr ab. Melanie kniet sich zu dem heulenden Jungen und spricht ihn an:


    "Hey, wer bist denn du? Kann ich dir helfen? Weißt du, ich will mich mit dem Arsch duellieren, der dich so fertiggemacht hat. Aber dafür musst du aus dem Weg. Hast du vielleicht irgendjemanden in der Nähe, der dir helfen würde?"


    Der Jüngere antwortet unter schmerzhaften Aufstöhnen:


    "Tu es nicht...Ahhhhh, duelliere dich nicht mit ihm, er benutzt... eine Strategie, die dir... Uhhhhh unheimlich weh tun wird. Ich hätte ihn eigentlich geschlagen..., doch durch seine Taktik habe ich einen dummen Fehler gemacht. Er...Ahhhhh ist es nicht wert... tu es nicht..."


    "Stimmt Kleiner, er ist es nicht wert. Aber wenn ein Kind -wie du es bist- nach einem Duell heulend auf dem Boden liegt, dann läuft hier etwas falsch... und außerdem: es ist echt lieb, dass du mich vor ihm warnst, aber keine Sorge, den mache ich mit links fertig..."


    Melanie lächelt dem Jungen aufmunternd zu.


    Ein "Hey, was dauert da so lange" erinnert sie wieder, weshalb sie mit dem Jungen sprach:


    "Wenn du sehen willst, wie ich den Arsch in Grund und Boden ramme, stehst du jetzt auf und gehst dort zum Straßenrand. Okay?"


    Noch immer recht schwach antwortet der Junge "ok" und schleppt sich mit einiger Mühe und ihrer Hilfe an den Rand. Dort setzt er sich hin und schaut erwartungsvoll auf die Szene. Melanie dreht sich um und geht auf ihren Gegner zu.


    "Die Fläche ist frei, ich bin bereit, worauf warten wir noch...?"


    "Oh, bevor wir unser Duell beginnen, möchte ich dir eine Spezialität der Straße anbieten, als Zeichen unserer Freundschaft"


    Burn-Boy schnippt mit einem Finger und ein Mann tritt aus einem der Geschäfte. Dieser trägt ein buntes langes mit Dampf gefülltes Rohr. Besonders auffällig ist das Mundstück des Rohrs, welches dem einer Pfeife gleicht.


    "Voilà, ein Geschenk meinerseits, zieh mal dran."


    Der meint das doch nicht ernst, oder? Ich werde doch nicht vor einem so wichtigen Duell irgendein Zeug inhalieren... also wirklich... nein danke!


    "Tut mir leid, aber ich nehme keine Drogen... die wirst du wohl alleine nehmen müssen..."


    "Tatsächlich... nun gut, dann halt nicht... du wirst es noch bereuen mein Geschenk abgelehnt zu haben..."


    Der Junge zieht einmal kräftig an dem Mundstück und schließt für einen Moment genießerisch die Augen. Inzwischen erhöht Melanie den Abstand zwischen ihr und ihm indem sie wieder auf die Straßenseite mit dem Kind wechselt. Diesem nickt sie aufmunternd zu, woraufhin sich ein zaghaftes Lächeln in sein Gesicht schleicht. Beide Kontrahenten stehen sich gegenüber und schnallen sich ihre DuellDisk um. Während Melanie eine ganz gewöhnliche trägt, scheint die ihres Gegenübers selbst gebaut. Sie ähnelt dem Rohr von dem der Junge ihr gerade anbot, doch an der Stelle des Mundstücks liegt stattdessen sein Deck.


    "Und, beeindruckt? Diese DuellDisk habe ich mir aus Teilen von besiegten Gegnern gebaut. Jedes Stück erinnert mich daran, dass ich kleine Kinder wie den dahinten fertig gemacht habe... und bald, bald ziert auch ein Teil deiner Disk mein Spezialmodell."


    "Dafür musst du mich erst einmal schlagen. Du solltest vielleicht nicht ganz so optimistisch sein, ich bin immerhin aus einem anderen Stadtteil und deshalb hast du doch keine Ahnung was ich so drauf habe... ich hingegen weiß was ich gesehen und gehört habe, dass du ein kleines Kind um einen Sieg gebracht hast. Und ich werde dieses Kind nun rächen..."


    "Rache...mal sehen, ob du nach dem ersten Zug noch immer solche Töne spuckst... DUELL! Ich bin der ultimative Champion also fange ich an: Ich aktiviere den Zauber Kosten verringern. Für den Preis einer läppischen Handkarte senkt Kosten verringern die Stufe aller meiner Monster in der Hand für diesen Zug um zwei. Also verabschiede ich mich hiervon und beschwöre den netten Beschwörungsreaktor SK als Normalbeschwörung."


    Burn-Boy zeigt sein Monster Zauberreaktor RE vor und schickt es auf den Friedhof. Anschließend materialisiert sich eine menschenähnliche Maschine vor ihm. Sie steht auf zwei Beinen, hat einen Rumpf und einen Kopf, und anstelle von Schultern verbinden zwei Tragflächen mit jeweils einer Turbine die Arme mit dem restlichen Körper. Laut dröhnend landet Beschwörungsreaktor SK vor dem Jungen.


    "Diese Maschine hier ist Anfang und Ende deiner Niederlage, du wirst schon sehen Mädchen... ich beende hiermit, du bist dran!"


    Naja, das war jetzt kein schlechter aber auch kein übermäßig guter Zug... ein Monster mit 2000 Angriffspunkten kann ich auch einfach so beschwören, mal sehen was mein Deck für mich bereithält...


    Melanie zieht. Auf ihrer Hand befindet sich momentan: Solo die musikalische Sängerin, Aria die musikalische Diva, Sophina die musikalische Maestra, Serenade die musikalische Diva, De-Fusion, Sonata die musikalische Diva.


    "Nun gut, da du begonnen hast mache ich den zweiten Schritt. Falls du ein Monster kontrollierst und ich keines habe, darf ich Solo die musikalische Sängerin von meiner Hand spezialbeschwören."


    Eine Fee im kurzen Rüschenkleid kommt vom Himmel hinab gesegelt. Sie schwebt über dem Boden, verneigt ihr mit Flügeln geschmücktes Haupt und beginnt ihren Solo-Gesang.


    "Da du ein Monster aufs Feld gebracht hast, wird es wohl Zeit dir die Fähigkeit meines Beschwörungsreaktor SK zu erläutern. Das erste Mal pro Zug, dass du ein Monster beschwörst, verlierst du 800 Lebenspunkte. Also dann: Beschwörungsreaktor SK bestrafe sie unseren Anspruch anzuzweifeln!"


    Die Maschine erhebt sich, die Turbinen werden lauter und ein Schuss erklingt. Ein leichtes Brennen zieht sich durch Melanies getroffenen Körper (Melanie: LP 4000 -> 3200). Doch anstatt wie gewohnt nach einem Moment zu verklingen hält der Schmerz weiterhin an.


    Was ist das, wieso bleibt der Schmerz, habe ich irgendetwas falsch gemacht, meine DuellDisk ist doch richtig eingestellt, oder...?


    Verwundert blickt sie auf die Disk, doch alles scheint normal, wäre da nicht dieser unterschwellig stechende Schmerz... War das der Trick mit dem Burn-Boy alle Duelle gewann?


    "Hey Mädchen, war das schon zu viel für dich? Bist wohl nicht aus dem härtesten Holz? Hier in Chinatown musst du das ganze Duell über den Schmerz ertragen. Es lehrt die Menschen, dass das Leben hart und ein Duell kein Spiel ist. Da du auf unserem Terrain duellierst, musst du auch unsere Regeln achten. Ich hoffe das geht klar..."


    "Natürlich passt das! Da Solo sehr gerne im Rampenlicht steht, greift sie deinen Beschwörungsreaktor SK nun an. Los, Solo bereite den Weg für das ultimative Konzert, setze dich aufopferungsvoll wie du bist für den Sieg ein."


    "Siehst du etwa jetzt schon ein, dass es aussichtslos ist? Nun gut, wenn du deine Monster selbst zerstörst soll es mir recht sein, dann werde ich deine Niederlage auch beschleunigen..."


    Solo die musikalische Sängerin greift mit 1600 Angriffspunkten den Beschwörungsreaktor SK mit 2000 Angriffspunkten an. Die Sängerin erhebt sich, schwebt auf die Maschine zu, steigert ihren Gesang, setzt an zum finalen Triller... und wird von der Maschine zu Feinstaub zertrümmert (Melanie: LP 3200 -> 2800).
    Melanie krümmt sich kurz unter der Steigerung der Schmerzen, bevor sie sich auch an dieses Level gewöhnt. Urplötzlich leuchtet der Himmel strahlend auf und eine maskierte Frau in einem weiten roten Kleid steigt vom Himmel hinab.


    "Nun, da meine Solo im Kampf zerstört wurde, darf ich ein Musikalisch-Monster vom Deck spezialbeschwören, und wer würde sich hier besser eignen, als die Leiterin des Orchesters: Mozarta die musikalische Maestra! Mit 2600 Angriffspunkten ist sie jetzt stark genug um deine Maschine auf den Schrotthaufen zu schicken! Von dem her: Schwing das Zepter und dirigiere uns zum Erfolg!"


    Die maskierte Frau wendet sich der Apparatur zu, ihre Engelsflügel beginnen zu leuchten, sie schwingt ihren Dirigentenstab und... nichts geschieht.


    "Bevor du noch blöd fragst, mein Beschwörungsreaktor SK hat mehr als nur eine Fähigkeit, unter anderem darf er einen deiner Angriffe annullieren. Deshalb geschieht nichts: deine Fee ist meiner Maschine von Grund auf unterlegen..."


    Mist, nun gut, ich darf mir nichts anmerken lassen. So stark ist seine Maschine nun auch nicht, ich brauche einfach noch ein stärkeres Monster und dank Mozarta sollte ich das nächste Runde haben...


    "Na dann, muss ich wohl die Battle Phase beenden. Was noch Lange nicht heißt, dass ich fertig bin. Ich rufe durch den Effekt von Mozarta Aria die musikalische Diva als Spezialbeschwörung in die Verteidigungsposition aufs Feld."


    Mozarta wedelt mit ihrem Dirigentenstab und eine Fee mit lila Haar und braun-orangenem Kleid erscheint aus dem nichts. Aria schaut sich verwirrt um, sieht Mozarta und beginnt nach des Dirigenten Pfeife zu singen.


    "Damit beende ich meinen Zug. Du bist dran Burn-Boy, jetzt zeige auch, dass du zu etwas taugst!"


    "Du willst, dass ich dich fertigmache, gut, dann wird es Zeit, ich ziehe! Zunächst beschwöre ich Fallenreaktor Y FI normal. Danach aktiviere ich meine seltenste Karte: Seelenlast! Für den Preis von 1000 Lebenspunkten kann ich eines meiner Monster aus dem Friedhof spezialbeschwören."
    (Burn-Boy: LP 4000 -> 3000)


    Seltsam, ihn scheinen die Schmerzen gar nicht zu treffen... ist er dies gewohnt? Oder liegt das an dem Zeug aus dem Rohr... vielleicht hat er es mir mit Absicht angeboten, wissend das ich nichts davon nehmen werde... das Problem ist: die Schmerzen werden nicht besser... meint man sich endlich dran gewöhnt zu haben... kehren sie woanders wieder...


    "Erscheine Zauberreaktor RE! Und nun aktiviere ich den letzten und wichtigsten Effekt meines Beschwörungsreaktor SK: Ich darf ihn, Fallenreaktor Y FI und Zauberreaktor RE als Tribut anbieten um mein ultimatives Monster aus dem Deck zu beschwören: Fliegende Festung SKY FIRE!"


    Alle drei Reaktoren beginnen zu leuchten, der Beschwörungsreaktor SK schwebt empor, die beiden anderen entwickeln neue Scharniere und Kabel, bis zwischen allen dreien Verbindungen bestehen. Das schwarz-rot lackierte Gesamtgebilde ähnelt nun mehr einem Soldaten aus Flugzeugteilen. Dröhnend beginnen alle Propeller zu laufen, bis der Gigant über seinen Beherrscher schwebt.


    Oh Oh, das sieht nicht gut aus, ein Monster mit 3000 Angriffspunkten... zum Glück ist es spezialbeschworen... mir fehlt nur noch eine Karte... und ich hab das Duell in der Tasche...


    "Meine ultimative Festung ist nicht nur besonders stark, nein, sie hat auch noch einen tollen Effekt, für den Preis meiner letzten Handkarte zerstört sie ohne zu zielen eine Karte auf deiner Spielfeldseite. Ich zerstöre Mozarta die musikalische Maestra!"


    Ein Knistern und Knattern ertönt aus dem Triebwerken der Fliegenden Festung SKY FIRE, abschließend ertönt ein Schuss und Mozarta verschwindet im Nichts.


    "Da ich diese Runde nicht angreifen darf -ich habe ja Seelenlast benutzt- beende ich... sieh zu wie du an dieser Stelle scheiterst, es hat noch nie irgendjemand geschafft mein absolutes Trumpfmonster zu besiegen."


    "Dann hast du wohl noch nie gegen einen guten Duellanten gespielt. Da ich scheinbar dein erster guter Gegner bin sollte ich dich wohl warnen: du wirst dieses Duell verlieren! Es ist immerhin mein größter und einziger Traum eines Tages reich und wohlhabend zu sein. Und da es recht leicht sein soll als Profi-Duellant an Geld zu kommen... muss ich das heutige Duell so wie jedes andere gewinnen. Ich ziehe!"


    Verdammt, Canon die musikalische Diva, die bringt mir jetzt nicht viel... ich sollte eine solide Verteidigung aufbauen... Aria, könnte stabil bleiben, doch, wenn er nochmal den Abwurf-Effekt von Fliegende Festung SKY FIRE benutzt bin ich am Ende... ich sollte mindestens ein zweites Monster kontrollieren


    "Nun gut, du hast recht Glück gehabt, diesen Zug wirst du überleben... ich rufe ein Monster in verdeckter Verteidigungsposition und..."


    "Stopp, wenn du das erste Mal in deinem Zug eine Karte setzt oder ein Monster normal- beziehungsweise spezialbeschwörst aktiviert sich der Effekt von Fliegende Festung SKY FIRE: sie zerstört die Karte und fügt dir zudem 800 Punkte Schaden zu!"


    Wieder beginnt die fliegende Maschine zu dröhnen, wieder knallt es laut und die verdeckte Karte, welche Serenade die musikalische Diva abbildet wird zersprengt (Melanie: LP 2800 -> 2000).


    Ahrg, diese Schmerzen... verdammt noch mal, jetzt reiß dich zusammen, du willst doch deinen Traum erfüllen, dann wirst du schon etwas leiden müssen...


    "Dann beschwöre ich als nächstes durch ihren eigenen Effekt, da ich ein Musikalisch-Monster kontrolliere Canon die musikalische Diva als Spezialbeschwörung in die Verteidigungsposition. Die bleibt mir auch auf dem Feld, oder hast du noch so einen Effekt, der mein Monster zerstört?"


    Belustigt antwortet Burn-Boy:


    "Es tut mir leid, ... aber wie schon erwähnt aktiviert sich der Effekt meiner Festung nur einmal pro Spielzug, vorerst bleibt dir Canon erhalten. Da du bestimmt nicht angreifen willst und keinen weiteren Handlungen übrig sind... beendest du?"


    Zähneknirschend antwortet Melanie mit "ja". Sie brauchte dringend Polymerisation sonst war das Duell gelaufen. Der Schmerz wurde von Sekunde zu Sekunde unerträglicher und der Arsch gegenüber schien sich auch noch zu freuen...


    "Ich will ja nicht so sein und beende es schnell, versprochen Schätzchen. Ich ziehe und aktiviere den Effekt meiner Fliegenden Festung SKY FIRE, um die soeben gezogene Karte abzuwerfen und Aria die musikalische Diva zu zerstören. Anschließend greife ich mit meiner Festung deine Canon an! Los, zerstöre den letzten Widerstand, damit wir in die Stellar Arena einziehen!"


    Die riesige Flugzeugmaschine zerstört im Sturzflug beide Feen. Anschließend erhebt sie sich wieder über Burn-Boy.


    "Ich sage es ja unheimlich ungern Kleine, aber deine Teilnahme an der Stellar Arena sieht mit jedem Zug aussichtsloser aus... und im nächsten Zug hast du verloren... gahahahahaha!!!"


    So ein Arsch..., das Blöde war, er hatte recht, es sah nicht nur nicht gut aus, es sah stark nach einer Niederlage aus... sie musste es schaffen... doch wie wahrscheinlich war es... wie wahrscheinlich, dass sie nicht nur den Jungen hier, sondern alle angehenden Champions besiegt... eigentlich hatte sie es doch von Beginn an gewusst... sie war hierfür nicht geschaffen... der Schmerz war unerträglich, und die Niederlage greifbar...


    "Hey Mädchen," meldet sich das Kind, welches zuvor gegen Burn-Boy verloren hatte. "Du wolltest mir doch zeigen, wie du den Jungen fertigmachst. Dann leg jetzt los, du kannst es schaffen. Ich glaube an dich, denn wenn du verlierst, dann darf dieser Widerling weiter... willst du das... nein, dann ändre es..."


    "Hey Kleinkind, halt die Klappe das Duell läuft zwischen ihr und mir, misch dich da nicht ein..."


    ..., dann ändre es... stimmt, wenn ich gewinnen will, sollte ich nicht aufgeben, bevor ich eigentlich angefangen habe... und wenn nicht ich diesen Arsch zur Rechenschaft ziehe, wird es niemand tun...


    "Lass den Kleinen in Ruhe, er hat dir nichts getan. Du warst es, der ihn und all die anderen schikaniert und fertiggemacht hat. Deshalb und weil ich an der Stellar Arena teilnehmen will werde ich dich jetzt besiegen. Ich ziehe! Danke Kleiner, du hast mich daran erinnert, dass ich nicht nur für mich alleine siegen muss!"


    Endlich, endlich ist sie da, meine Polymerisation. Jetzt ist das Duell gelaufen... für dich!


    "Ich aktiviere meine Zauberkarte Polymerisation. Diese fusioniert meine zwei Monster Sonata die musikalische Diva und Sophina die musikalische Maestra zu Blütendiva der musikalische Chor. Anmutiger als die schönste aller Blumen, erbitte ich die Herrin des Gesangs um Hilfe, los erscheine!"


    Eine einzelne riesige Rose materialisiert sich vor Melanie. Eine Fee klettert aus deren Innerem und setzt sich wie eine Königin auf ihrem Thron auf die Rose drauf.


    "Es ist ja nett, dass du ein Comeback planst, aber mit solch einem schwachen Monster...? Wie auch immer, Fliegende Festung SKY FIRE zerstört doch das erste von dir beschworene Monster... du hast verloren, gib endlich auf!"


    "Ich soll verloren haben? Das finde ich jetzt irgendwie witzig. Wie du vielleicht siehst, lebt mein Monster noch..."


    "Nun gut, Festung zerstöre Blütendiva der musikalische Chor!"


    Die gewaltige Maschine hebt wieder an zum Dröhnen, ein Schuss fällt und Blütendiva der musikalische Chor steht immer noch (Melanie: LP 2000 -> 1200).


    "Der Grund wieso meine Blütendiva noch steht ist einfach erklärt: sie kann nicht durch Karteneffekte zerstört werden. Aber das soll uns nicht weiter beschäftigen, nein, wichtig ist das Duell zu beenden, weshalb ich in die Battle Phase übergehe und mit Blütendiva der musikalische Chor deine Fliegende Festung angreife. Vernichte seine Maschine mit dem Gesang der Schwachen. Nimm Rache für das Leid aller, die Burn-Boy schikaniert hatte, dass sie endgültig von seinem Joch befreit sind!"


    Die Fee schwebt mit ihrer Rose an das Cockpit der Maschine und stimmt dort eine traurige Melodie an. Nachdem der letzte Ton des Gesangs verklungen ist fliegt die Fee wieder zurück, während im Hintergrund die gewaltige Maschine explodiert (Burn-Boy: LP 3000 -> 1000).


    "Was war das? Wieso lebt deine hässliche Fee noch und wieso ist meine Festung zerstört?"


    "Aus dem gleichen Grund, weshalb du das Duell jetzt verlieren wirst, weil du die Schwachen unterschätzt. Die machtvolle Blütendiva kann im Kampf nicht zerstört werden. Außerdem erhalte ich durch Kämpfe die sie bestreitet keinen Schaden. Zuletzt der Grund wieso du keine Festung mehr hast: Kämpft die Blütendiva gegen ein spezialbeschworenes Monster wird es zerstört und du bekommst die Differenz der Grund-Angriffspunkte als Schaden. Und nun wieso du verlieren wirst: ich aktiviere in der Battle Phase die Schnellzauberkarte De-Fusion. Nun kehrt Blütendiva der Musikalische Chor zurück ins Paradies und auf mein Feld kommen Sonata die musikalische Diva und Sophina die musikalische Maestra. Und nun beendet dieses Duell, Sophina greife mit 2800 Angriffspunkten direkt an!"


    Zwei blau gekleidete Frauen erscheinen aus dem Nichts. Die größere der beiden stürmt mit einem gewaltigen Soprangesang auf den Jungen zu, der durch die Wucht des Angriffs gegen die Ladenfront geschleudert wird (Burn-Boy: LP 1000 -> -1800). Der Mann, welcher zuvor Burn-Boy als Sieger gekürt hatte kommt klatschend auf Melanie zu.


    "Beindruckend, ja wirklich, sie sind die erste und einzige die Burn-Boy schlagen konnte, mein Meister wird sicherlich sehr erfreut sein, wenn er davon hört. Er mag aufgeblasene Menschen wie den da vorne gar nicht, aber das soll uns jetzt nicht mehr interessieren. Da Burn-Boy alle anderen Teilnehmer und Konkurrenten aus dem Viertel vergrault oder aber beseitigt hat, darf ich sie hiermit zum Gewinner erklären. Das heißt sie kommen Freitagnacht um neun pünktlich an den auf diesem Zettel angegebenen Ort. Es ist unheimlich wichtig, da sie falls sie nicht auftauchen alles wofür sie gekämpft hatten verlieren werden. Verstanden?"


    "Ähm ich denke schon..."


    "Gut, dann wünsche ich noch einen angenehmen Tag, Ciao."


    Der Mann drückt ihr einen Streifen Papier in die Hand und ohne ein weiteres Wort zu wechseln verschwindet er. Der kleine Junge läuft auf Melanie zu und plappert gleich drauf los:


    "Ich wusste das du es schaffst, herzlichen Glückwunsch! Mein Name ist Mian und wie heißt du? Wie du den dummen Roboter kaputt gemacht hast, einfach toll... hast du Hunger? Zufälligerweise kenne ich den besten Wok-Koch in Chinatown: meine Mama! Hast du Lust? Ich lade dich auch ein."


    Vollkommen überfordert mit all den Fragen steckt Melanie den Zettel in ihre Hosentasche. Abschließend stellt sie fest, dass sie tatsächlich hungrig ist und lässt sich vom neugierigen Mian immer tiefer in die bunten Straßen von Chinatown hineinziehen...


    -----






    Judith mochte ihren alten Job. Sie war beliebt, er war recht einfach und die Bezahlung war zu gut um wahr zu sein. Die beiden letzten Punkte trafen auf ihren neuen nicht zu. Jetzt durfte sie als leicht bekleidetes Mädchen widerliche Suffköpfe bedienen. Gierig betrachten sie ihren Körper, gierig wie ein Rudel Wölfe ein armes verlorenes Reh. Doch wer vermochte es ihnen verübeln: die eindeutig mehr Stellen entblößende als verdeckende Arbeitsmontur hätte auch den größten Gentleman hart schlucken lassen. Außerdem wurde ihr rasch empfohlen -oder war es befohlen- sich aufreizend zu bewegen, um die Stimmung und den Gewinn der Bar zu steigern. Normalerweise wäre auch das kein Problem, doch dummerweise beherrschte sie ihren Job zu gut. Einladend mit den Hüften wackeln, das ein oder andere kokette Lächeln verteilen und immer wieder mit den Männern flirten... Schon nach der ersten Nacht hatte sie alle Tricks raus und am Sonntag wurde sie bereits von der doppelten Menge Männer begafft. Die ganzen Nachteile des Jobs ignorierend -die Hände auf ihrem Arsch; die Finger, die sich in ihren Busen verirrten; das Schwein, welches sie auf seinen Schoß zerrte, so dass sie sein erigiertes Glied spürte- war er ganz ok. Immerhin durfte sie in einem der Zimmer schlafen, bekam etwas zu essen und am Sonntag hatte man ihr sogar Trinkgeld in ihr Kostüm gesteckt. Doch war es das wert, wollte sie so die nächsten Wochen über die Runden bringen und wie weit war sie jetzt noch von Prostitution entfernt?


    Ach, wäre ich doch niemals hierher zurückgekehrt... Mutter ist das ganze doch gar nicht wert, oder?


    Als sie am Samstag zu später Stunde an der Mietwohnung ihrer Mutter klingelte, öffnete ihr ein schäbiger Mann mit einem abstoßenden Grinsen. Vier der erkennbaren zehn Zähne waren schwarz, der Rest schon milchig gelb verfärbt. Er wollte wissen wer sie sei und sie antwortete die Tochter von Frau Lamar. Daraufhin entgegnete er, dass er keine Frau Lamar kennt und sie verschwinden soll. Beinahe knallt er ihr die Tür vor der Nase zu, doch im letzten Moment stoppt sie ihn mit ihrem Fuß. Judith fragte wo die vorige Mieterin zu finden sei, doch auch dies behauptet er nicht zu wissen. Er erklärte ihr, dass er kein Frau Lamar kennen würde, nur die berühmte Hure Miss. Lamour. Auf die Frage wo diese zu finden sei antwortete er in jeder Kneipe der Stadt, doch, wenn du sie zuverlässig sehen willst, dann musst du Freitagnachts in ihre Stammbar "Hier bei Missi" vorbeischauen. Und so landete sie noch in derselben Nacht beim Besitzer und Wirt des Hauses, nahm einen faszinierenden Arbeitsvertrag per Handschlag an und begann Speis und Trank sowie ihren Körper zu verkaufen...


    Aber was bleibt mir auch an Alternativen...? Ich hoffe, dass Miss. Lamour tatsächlich Mum ist... doch sicher bin ich mir da nicht... und in weniger als einer Stunde beginnt die Arbeit... hoffentlich überlebe ich den Abend und bitte Gott, bitte, falls es dich gibt, dann lass Janus an einer Alkoholvergiftung verendet sein.


    Janus war ein 30-jähriger Stammgast im "Hier bei Missi", welcher für seinen ungeheuren Durst nach Bier und seiner unersättlichen Gier nach jungen Bedienungen berüchtigt war. Er hat noch in der ersten Nacht ein Auge auf Judith geworfen und markierte recht schnell Revier. Zwar schützte er sie solange er Interesse hatte vor anderen Männern, doch zeitgleich war er selber das größte Schwein im Stall... und sie befürchtete, dass er sich recht bald nehmen würde, was er will...


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    Gemächlich schlendert Kayle die Straße entlang. In finsterster Nacht erkennt man weder ihn durch die Schatten spazieren, noch sonst irgendetwas. Er hatte einen Job zu erledigen. Sollte liefern. Miss van Schuyler ist der Stoff ausgegangen... der Weg war weit, doch das machte Kayle nichts aus... wieso auch, nichts half besser die letzten Tage zu reflektieren als ein langer nächtlicher Spaziergang. Doch während solchen Momenten sah man ein anderes Gesicht Try Belles, ein ruhigeres und gefährlicheres. Nachts konnte man leicht Opfer von Überfällen aus den Armenvierteln werden, denn nachts galt das Gesetz des Stärkeren. Nicht das Kayle vollkommen sorglos war, nein, er respektierte das Risiko und die Gefahr der Nacht, doch zeitgleich mochte er die beinahe andächtig wirkende Stille, welche in einer Stadt Tagsüber kaum zu finden ist.


    Drei Tage sind nun vergangen, und ich weiß immer noch nicht mehr... der komplette Sonntag war vergeudete Zeit... von wegen Mutter mit ihrem "der Sonntag ist der heilige Tag der Familie"... Es gab nur Streitereien wegen dem dämlichen Studium, als ob ich mich da bewerben würde... und Melanie ist da auch keine Hilfe, andauernd bettelt sie Mutter und Vater an ihr die Teilnahme an der Stellar Arena zu erlauben..., als ob sie ihr erlauben, was sie mir all die Jahre verboten hatten, doch nun... bin ich volljährig..., nun kann ich das selber entscheiden..., und dennoch habe ich mich noch nicht angemeldet.... wieso eigentlich, es ist doch jetzt meine Entscheidung?


    "Weil... du.. feige. bist!" flüstert es tief in seinem Inneren.


    "Seit wann ist es feige die Familie, die man hat und vermutlich auch liebt behalten zu wollen? Wenn ich mich für die Stellar Arena anmelde, dann ist es aus mit dem runden Familiensegen, dann werden sie mich abstoßen wie ein Körper ein schlechtes Implantat... schließlich wäre in dem Fall all ihre Mühe, all ihr Aufwand, all das Geld, welches sie in mich investiert haben, wie weggeworfen..."


    Darauf wusste die Stimme nichts zu antworten...


    Naja, bald beginnt das Turnier, da sollte wieder Frieden im Haus einkehren..., und wenn es soweit ist... muss ich den beiden nur noch erklären wieso ich nicht studieren kann... ich brauche einen guten Grund... und meiner Karriere steht nichts mehr im Weg... so wie am Montag... als ein Mathefreak mich tatsächlich zu einem Duell herausforderte, weil ich ihm ein Buch über "Formen der Geometrie" vor der Nase weggeschnappt habe... so ein Hitzkopf... seine Niederlage war verdient... da sitzt man also bei bestem Wetter den ganzen Tag in der Stadtbibliothek und wozu, damit man am Ende einen gewaltigen Haufen unnützes Wissen über Würfel angesammelt hat. Bestimmt wird es mir helfen die Vorgänge von Samstag zu verstehen, wenn ich weiß, dass ein Würfel zur Gruppe der Hexaeder gehört. Genauso interessant ist die Tatsache, dass ich noch immer daran erinnern kann, dass es schon um 3500 vor Christus im alten Ägypten Spiele mit würfelähnlichen Objekten gab. Das einzig möglicherweise Verwertbare ist ein Brief vom Römer Plinius den Älteren an Palamedes, in dem er von einer neuen futuristischen Art der Würfel spricht... diese sollen nicht nur dem einfachen Spiel gedient haben, sondern sogar zu Orakelzwecken genutzt worden sein... aber was damals neuartig war, das ist doch heutzutage vollkommen veraltet... und der Würfel im Loch sah eindeutig ziemlich modern aus... Ja, das, das alles ist die Ausbeute von über zwölf Stunden Bibliothek... schrecklich... einfach nur schrecklich... und heute, heute war er zu nichts Produktiven gekommen..., zuerst ein weiterer sinnloser Streit, weil seine Eltern nicht begriffen, dass er von ihren Plänen nichts hielt. Gefolgt von einem Zoff mit Nicolle und Ronja, da sie darauf bestehen mussten, dass er mit ihnen rausgeht. Und wozu, damit Melanie etwas Freizeit hat... seit wann kümmerte es die zwei kleinen Mädchen eigentlich, wie es Melanie geht..., die hatten doch bisher nicht das beste Verhältnis zueinander... meistens hatten sie um seine Aufmerksamkeit gebuhlt, diese Phase schien sich gewandelt zu haben...


    Kopfschüttelnd wechselt Kayle die Straßenseite, spaziert durch die Aranea-Gasse und landet auf der Hauptstraße, welche das Wohnviertel und die City verbindet. Mittlerweile war er seinem Ziel -eine gewaltige Villa- recht nahe. Er konnte ihr Dach über dem nächsten Häuserblock aufragen sehen, es war also nicht mehr weit.


    Jetzt noch um die Ecke und...


    Kayle spürte plötzlich wie die Hautsinneszellen seines Ohrs einen Eindringling melden und machte erschrocken und empört einen Satz zur Seite. Als er sich in die Richtung drehte, sah er einen Jungen, der seine Hand hochhielt und den Zeigefinger ausstreckte.


    Wow, halt... Stopp, was war das jetzt, wieso steckt der mir seinen Finger ins Ohr, der ist doch nicht mehr bei klarem Verstand, oder?


    Verstört und zeitgleich neugierig -mit was für einer merkwürdigen Gestallt er es hier zu tun hatte- mustert Kayle den Jungen. Dieser trug einen sonderbaren -geradezu auffälligen- weißen Mantel, welcher in einem starken Kontrast zu seinem schlammbraunen Haar steht. Hätte Kayle das Alter seines Gegenübers erraten müssen, würde er es im Raum zwischen 15 und 20 Jahren schätzen. Mittlerweile hatte der komische Junge eine gewöhnliche Pose mit verschränkten Armen eingenommen und blickt Kayle fragend an.


    "Was war das denn jetzt? Was bist du für ein komischer Typ? Wieso in Gottes Namen steckst du mir deine dreckigen Finger in mein Ohr? Was soll der Scheiß... du kannst doch nicht wildfremde Leute anfallen, sie dabei vollkommen überrumpeln, ihnen deine Finger in ihr Ohr stecken..."


    Kaum überhäuft Kayle den Jungen, springt dieser zur nächsten Regenrinne und beginnt an dieser hinauf zu klettern. Und das verdammt schnell! Es hätte Kayle nicht verwundert, wenn der Unbekannte mindestens Parcours-Meister ist. Oben angekommen kicherte der Junge, schneidet einige Grimassen und streckte Kayle die Zunge heraus.


    "Du bist mir ja ein komischer Kauz, erst kommst du mir eindeutig zu nahe und schon kurz darauf suchst du wieder großen Abstand... dann viel Spaß auf dem Dach, ich habe noch was zu erledigen."


    Winkend schaut er ein letztes Mal auf zu dem Jungen, der dieses mit einem höhnischen Lachen quittiert, bevor er sich ohne weitere Regung umdreht und weitergeht. Keine hundert Schritte später hört Kayle ein Scheppern und Knarzen direkt über sich. Der Junge verfolgte ihn scheinbar von Oben. Er sprang mit bestialischer Geschwindigkeit und animalischer Geschicklichkeit von Dach zu Dach, um mit ihm Schritt zu halten.


    "Ich bin beeindruckt, klettern kannst du ja wie ein Weltmeister... so etwas habe ich noch nie Gesehen. Hut ab... Doch wieso bleibst du so auf Abstand, komm doch runter, dort können wir uns auch von Angesicht zu Angesicht unterhalten..."


    "Ja, klettern kann ich," erwidert das Wesen. "Es gibt nirgendwo jemanden der das besser kann als ich..."


    Kayle erschrak für einen Moment, die Stimme des Wesens war außerordentlich ungewöhnlich... es war so, als ob ein kleines freches Kind und ein arroganter ernster Mann zeitgleich sprechen würden... so etwas war ihm noch nie begegnet, was sollte er nur machen....


    "... überall habe ich jeden im Klettern geschlagen, auch du hättest nicht einmal den Hauch einer Chance."


    Um seine Behauptung zu unterstreichen lacht er spöttisch auf und streckt Kayle seine Zunge raus. Anschließend zieht er wild Grimassen, lässt seine Augen rollen und kichert wie ein Irrer.


    "Nun gut, ich sehe dein Können, es ist eindeutig und unbestreitbar, doch aus welchem Grund folgst du mir überhaupt?"


    Erst prustet, dann kichert und letztendlich lacht der Junge auf dem Dach.


    "Ha ha, jemand der nach Gründen fragt, das ist ja herrlich... fragst du nur der Höflichkeit halber, oder meinst du es auch so?"


    "Also wenn ich dich etwas frage, dann erwarte ich schon eine Antwort, ich würde schon gerne wissen welchen Grund du hast mich zu verfolgen... wenn man den Grund für etwas kennt kann man immerhin etwas verändern... liegt der Grund für ein Problem nicht mehr vor, dann sollte das Problem sich auch auflösen... oder liege ich in dieser Annahme falsch?"


    "Oh, du scheinst mir einer dieser langweiligen Theoretiker zu sein... und dann beleidigst du mich auch noch als Problem," eingeschnappt zieht das Wesen einen Schmollmund, bevor es abermals damit beginnt Fratzen zu schneiden...


    Oh je, was auch immer es ist, es scheint in der Kindheit stecken geblieben zu sein... also muss ich scheinbar mit ihm reden, wie mit einem kleinen, verzogenen Kind...


    "Ich wollte dich doch niemals beleidigen, nein, aber wenn du mir nicht dein Anliegen verrätst, dann kann ich dir dabei auch nicht helfen... wieso so geheimnisvoll, ich beantworte dir doch auch offen und ehrlich jeder deiner Fragen..."


    Nun hält die Gestalt auf dem Dach mitten in seinen Bewegungen inne, runzelt kurz die Stirn und erinnert:


    "Gnihihihihihi, du hältst mich für blöd, nicht wahr? Ich hatte dir noch keine einzige Frage gestellt, ist doch klar, dass du behaupten kannst offen und ehrlich zu sein. Nun gut, ich will dir verraten was ich hier mache: Ich suche jemanden ganz bestimmten... den Besitzer einer Karte... willst du sie sehen?"


    Ohne auch nur ansatzweise eine Antwort abzuwarten zückt er eine Karte aus dem weißen Umhang und lässt sie langsam hinabsegeln, bis sie verdeckt vor Kayles Füßen landet. Dieser bückt sich um sie aufzuheben, stoppt dann jedoch mitten in der Bewegung. Die Karte strahlt eine Aura ungeheurer Macht und zeitgleich grenzenloser Bosheit aus. So etwas hatte Kayle noch nie gespürt. Eine Karte, die scheinbar ein Innenleben hatte, eine eigene Identität, die mehr war als nur ein Blatt Papier.


    Wahrlich, wer solch eine Karte besitzt und kontrollieren kann muss ein Gott sein, soll ich sie aufheben, kann ich das überhaupt? Ich muss es können, immerhin hat das der Verrückte auch geschafft, also...


    Kayle setzt in seiner Bewegung fort und nimmt die Karte in die Hand...


    Auuuuuuuuutsch


    Wie ein Inferno brennt sich Schmerz in seine Eingeweide. Wie Klauen, die jeden seiner Muskeln zerreißen, wie eine Motorsäge, die seine Knochen zertrümmert, wie ein Feuer, welches ihn tötet... einen Moment lang ist Kayle benommen, dann schwindet der Schmerz in den Hintergrund und er kann in Ansätzen klar denken:


    Was ist das für ein Teufelszeug... das Teil hätte mich gerade beinahe umgehauen... durch eine bloße Berührung... Was ist hier...


    Der Junge vom Dach springt in einer grazilen Bewegung vom Dach und landet direkt vor dem knienden Kayle.


    "Du bist bemerkenswert, Junge. Jeder andere hätte beim Aufnehmen dieser Karte das Bewusstsein verloren und wäre zusammengeklappt. Aber du nicht... noch nicht... gnihihihihihi... Wie heißt du? Wer bist du? Woher kommst du? Und möchtest du nicht endlich dem Schmerz nachgeben und einfach deine Augen schließen?"


    Ungläubig schaut Kayle auf die Karte in seiner Hand. Drei Sterne zieren den Raum für die Stufe eines Monsters. Auf dem Bild kann man eine dämonische Kreatur der Finsternis erkennen. Sie steht gebückt, als würde sie mit ihren langen Klauen zu einem Sprungangriff ansetzen. Der Name und auch der Effekt ist ein einer seltsamen Sprache geschrieben, Kayle wusste nicht viel damit anzufangen... Nach dem flüchtigen Betrachten der Karte richtet Kayle seinen Körper wieder auf. Jedes seiner Glieder brennt dabei stärker als flüssige Lava es jemals vermocht hätte, und dennoch schleicht sich der Hauch eines Lächelns in sein Gesicht.


    "Nein, ich werde noch nicht nachgeben, erst muss ich wissen wer und vor allem was du überhaupt bist. Mich nennt man Kayle, und ich bin ein Mensch, nun bist du dran..., antworte..."


    "Kayle... Kayle...," mehrfach lässt sich der andere Junge den Namen auf seiner Zunge zergehen, bis er meint:


    "Ich habe mehr als nur einen Namen, hihi, aber am liebsten war mir immer mein Titel "Der Ärgermacher". Du, lieber Kayle, darfst meinen gängigsten Namen verwenden: Scarm. Und was ich bin... so etwas fragt man doch nicht... selbstverständlich ein Mensch, oder zweifelst du an meinen Worten? Findest du nicht auch, dass es hier immer wärmer wird... vielleicht möchtest du den Schmerzen doch nachgeben?


    Als Scarm den Begriff "Schmerzen" aussprach wurde die Karte in Kayles Hand kurzzeitig so heiß, dass seine Finger zu glühen begangen... unabsichtlich, schlicht und ergreifend deshalb, weil die Muskeln in seiner Hand ihren Dienst versagten, ließ er die Karte fallen... urplötzlich ebbte der Schmerz ab, war all dies nur eine Illusion gewesen... das Gefühl geviertelt zu werden, bei lebendigem Leibe zu verbrennen... was davon war wahr... falls er sich nicht auf seine Sinne verlassen durfte, worauf dann...?


    Diese Karte und dieses diabolische Wesen scheinen miteinander verbunden zu sein... ich sollte fliehen, weglaufen, mich und meine Haut retten..., doch es wäre aussichtslos. Falls sich Scarm entscheidet mich zu verfolgen, habe ich nicht einmal ansatzweise eine Chance auf erfolgreiche Flucht... andererseits, was bleibt mir übrig, ihn loszuwerden... ein Duell? In meinem jetzigen Zustand? Nach den Qualen? Kann es sein, dass dies die einzige Lösung für mein Problem ist...?


    "Scarm, ich weiß zwar nicht was du von mir willst, denn ich vermute diese Karte gehört dir... aber ich habe zu arbeiten. Ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Und solange du mich mit deinen Späßen aufhältst kann ich meinen Job nicht beenden... deshalb, lass uns doch ein kleines Spiel spielen, ein Duell... gewinnst du bleibe ich dir als Opfer für deine Spielchen erhalten. Gewinne jedoch ich, dann musst du verschwinden und mich in Ruhe lassen. Ist das O.K.?"


    "Ein Spielchen nennst du es, wie knuffig,... ein Spielchen, den muss ich mir merken... ein Duell soll es sein? Bist du denn auch bereit den Preis deiner Niederlage zu zahlen Kayle?"


    "Es muss schon einiges geschehen, damit ich verliere, noch habe ich keinen Durchbruch erreicht, doch ich bin angehender Profi-Duellant. Du solltest mich nicht unterschätzen."


    "Profi-Duellant," kichert Scarm, "das ich nicht lache, wenn du ein Profi sein willst, dann sollte, dass Duell ja ein Kinderspiel werden... für einen von uns zweien... gnahahaha... bereite dich auf große Albträume vor, denn heute Nacht, nach diesem Duell beginnt dein Größter... hihihihi..."


    Noch etwas wackelig auf den Beinen zückt Kayle seine DuellDisk mit Deck und schnallt sie an seinen Arm. Abschließend überquert er die Straße zum gegenüberliegenden Gehweg, um etwas Platz zwischen sich und seinem Gegner zu schaffen. Währenddessen schnappt sich Scarm die Karte vom Boden, nimmt sich irgendeinen Unsinn brabbelnd seine DuellDisk und steckt sein Deck mit der Karte in die Vorrichtung. Kichernd beschließt Scarm:


    "Ich finde als Profi-Duellant solltest du das Duell beginnen. Ich muss doch sehen wie gut du bist..."


    "Nun gut, lass uns das Duell beginnen. Ich ziehe fünf Karten."


    Auf Kayles Hand befindet sich derzeitig: Bujingi Rabe, Bujin Mikazuchi, Bujingi Eber, Bujin Arasuda und Bujingi Krähe.


    "Ich normalbeschwöre Bujingi Eber im Angriffsmodus: Du armes Wesen der Natur, gejagt wurdest du von unzähligen Menschen, doch nun ist deine Zeit der Rache gekommen!"


    Ein Donnern erfüllt die Straße, als aus der nächsten Häuserecke ein leuchtender Eber springt, dessen Hufe ein klackerndes Geräusch hinterlassen. Der Eber läuft auf die Duellanten zu und postiert sich vor Kayle.


    "Gnahahaha..., das ich nicht lache, du schimpfst dich Profi-Duellant... lächerlich... was soll der dumme Spruch... und das Monster erst, wie Ekel erregend... ein Lichtwesen... bah... du solltest dich schämen!"


    "Tatsächlich... sollte ich mich? Nun gut, dann beende ich meinen Zug und erwarte voller Spannung deinen Zug und wie man dementsprechend richtig spielt!"


    Den bekommt man auch gar nicht zufrieden, muss immer nörgeln, hat immer was auszusetzen... Wie wohl sein "korrekter" Duellstil ist? Was für ein Deck wird er benutzen? Ich bin ja schon neugierig was es mit Scarm auf sich hat... dahinter steckt mehr als er zugeben will... wer weiß, vielleicht bekomme ich heute noch was aus ihm raus...


    "Also dann, lieber Kayle, wenn ich deine Aufmerksamkeit habe, ziehe ich und, oh... aha... sehr interessant... mal schauen... ich glaube... ich müsste Aquaschauspielerin Tetra normalbeschwören. Dann aktiviere ich ihren Effekt und hole mir Aquariumeinrichtung auf die Hand. Als nächstes aktiviere ich meinen Spielfeldzauber Feuchtgebiete und meinen Permanentenzauber Aquariumeinrichtung. Durch Feuchtgebiete erhalten alle Stufe zwei oder kleiner Monster vom Typ Aqua mit dem Attribut Wasser 1200 Angriffspunkte und durch Aquariumeinrichtung erhält jedes Aquaschauspielerin-Monster 600 Angriffspunkte. Nun hat meine kleine Tetra doch noch 2100 Angriffspunkte auf die Waage gebracht... ich bin überrascht... gnihihihi... wahrscheinlich bist du gleich platt... ich greife mit Tetra (2100 ATK) deinen Eber (1100 ATK) an. Los Fischi, zerstöre den bösen, bösen Eber."


    Der kleine Fisch Tetra schwimmt mit steigender Geschwindigkeit auf den Eber zu, bis sie ihn volle Kanne rammt. Dadurch zerspringt der Eber in tausend kleine Lichtfunken (Kayle: LP 4000 -> 3000). Doch die Ansammlung von Funken sammelt sich wieder, umgibt Tetra und frisst sich in sie hinein, bis auch dieses Hologramm zerbirst.


    "Hey, was war das, wieso ist der Fischi kaputt?"


    "Ich habe den Effekt von Bujingi Rabe aktiviert. Wird ein Bujin-Monster auf dem Feld durch Kampf zerstört, darf ich ihn abwerfen, um das angreifende Monster mit in den Tod zu reißen. Da du schon normalbeschworen hast, gehe ich davon aus, dass du mit deinem Zug fertig bist. Ich bin wirklich beeindruckt von der Spielstärke und Strategie deines Decks... Wäre ich dann dran?"


    "So ein Scheiß, du mit deinem dummen Raben, dass wird dir noch teuer zu stehen kommen. Ich werde dich in Grund und Boden stampfen... scheiß Deck... Fische... dummer Vogel!"


    Wow, ok das Verhalten stützt meine Theorie von wegen in der Kindheit steckengeblieben... aber bisher sieht es gut aus, ich sollte diese Runde massiven Schaden austeilen können...


    "Ich ziehe und beschwöre Bujin Mikazuchi als Normalbeschwörung. Geboren aus dem Blut des Feuergottes, im ewigen Kampf mit den Dämonen der Erde, rufe ich dich an sie alle zu vernichten!"


    Die Gestalt eines leuchtenden Mannes schwebt vom Himmel hinab. Eine Aura aus Blitzen umgibt ihn.
    Scarm schneidet unbeeindruckt eine Fratze und streckt dem soeben erschienenen Monster die Zunge raus...


    "Blll... als ob du mir was anhaben könntest, ich bin immerhin Scarm der Ärgermacher, und du kannst mir gar nichts... Blll..."


    "Wenn du meinst das Bujin Mikazuchi keine Bedrohung ist, los Mikazuchi (1900 ATK), es wird Zeit Scarm etwas Respekt zu lehren, greife ihn direkt an, Donnernde Faust der Götter, bestrafe diese Plage!"


    Bujin Mikazuchi's Aura beginnt sich zu wandeln: er sondert nun keine Blitze mehr ab, stattdessen absorbiert er die Energie seiner Umwelt. Knisternd und Funkensprühend geht er auf Scarm zu, bevor er einen riesigen Lichtblitz auf Scarm entlädt (Scarm: LP 4000 -> 2100).


    "Autsch, so ein Scheiß aber auch, du mit deinem verfluchten Licht-Deck... so ein Müll..., bist du jetzt fertig, oder willst du mich weiter verärgern?"


    Hm, die gezogene Bujingi Schwalbe bewahre ich auf, vielleicht kann die noch wann anders nützlich sein...


    "Nein Scarm, selbstverständlich will ich dich nicht reizen, ich beende meinen Zug, nun kannst du dein Talent beweisen und mich fertigmachen."


    "Nichts lieber als... Ich ziehe... so ein Mist... so ein Scheiß... dieses Deck ist aber auch nur mit Müll gefüllt... ich aktiviere Muräne der Gier... ich mische zwei Wasser-Monster von der Hand ins Deck und ziehe drei neue Karten... und... ah... gleich viel besser... jetzt rufe ich die unheimlich starke Karte Aquaschauspielerin Guppy. Und Guppy's Effekt erlaubt mir von meiner Hand Aquaschauspielerin Knochenzüngler als Spezialbeschwörung zu beschwören. Jetzt wird es Zeit für einen Angriff der sich gewaschen hat... gnihihihi... dann gehts dir aber schlechter als mir... los Guppy (2400 ATK) zeig Kayle doch mal wie stark du bist... greife seinen Bujin Mikazuchi (1900 ATK) an!"


    Scarm's Guppy schwimmt auf Mikazuchi zu setzt zum Tackel an, beschleunigt und... schwimmt in einen Spiegel (Scarm: LP 2100 -> 900).


    "Ich aktiviere den Effekt meiner Bujingi Krähe, greifst du mein Monster an darf ich sie abwerfen, um den Angriff zu annullieren und dir die Hälfte der Angriffspunkte des angreifenden Monsters als Schaden zuzufügen."


    "Was war das denn jetzt schon wieder, willst du mich etwa verarschen, oder wieso hast du gegen jeden meiner Angriffe irgendeinen Scheiß... ich finde das ungerecht... du mit deinem Schrott von Deck... dann greife ich halt mit Knochenzüngler (2600) an, irgendwann werden dir die Abwurf-Karten schon ausgehen..."


    Die Aquaschauspielerin Knochenzüngler erhebt sich von ihrem Platz, schwimmt auf Mikazuchi zu und verschluckt ihn (Kayle: LP 3000 -> 2300).


    "Ahaha, endlich, jetzt hast du kein Monster mehr, und ich meinen mächtigen Guppy und den Knochenzüngler, du wirst verlieren, aber bevor ich dich platt mache, bist du nochmal am Zug, los, mach schon einen verzweifelten Versuch das Duell zu retten..."


    Hm, prinzipiell werde ich locker einen von den beiden los, aber der andere wird egal wie rum ich es drehe und wende nicht besser..., mal schauen was uns das Deck noch bietet...


    "Verzweifelter Versuch... ich sage es ja nur ungern Scarm, aber mehr als ein nettes instabiles Feld hast du da hinten nicht hinbekommen... und deine Lebenspunkte sind auch schon gefährlich nah am Ende... aber, wenn du meinst ich müsste verzweifeln... ich ziehe!"


    Bujingi Kranich... sie ist tatsächlich da...


    "Ich normalbeschwöre Bujin Arasuda: Hüter des Schreins, Diener des Mondes, die Nacht ist gekommen, nun preise die Götter!"
    Ein Krieger im Raumfahrtskostüm materialisiert sich vor Kayles Füßen. Langsam aber sicher setzt er einen Schritt vor den anderen, geht langsam auf Scarm zu.


    "Als nächstes aktiviere ich den Effekt des gefallenen Bujingi Eber: ich verbanne ihn und ändere deine Aquaschauspielerin Knochenzüngler in die Verteidigungsposition. Außerdem wird der Wert ihrer Verteidigung zu null. Anschließend aktiviere ich von meiner Hand den Effekt von Bujingi Schwalbe. In diesem Zug darf zwar nur Bujin Arasuda angreifen, dafür jedoch zwei Mal. Also fangen wir doch an, Bujin Arasuda (1600 ATK), Wächter der heiligen Stätten zerstöre den Eindringling, greife Aquaschauspielerin Knochenzüngler (0 DEF) an!"


    Der Krieger, welcher beinahe den Grimassen schneidenden Scarm erreicht hätte, erhebt seinen Arm. Eine Schussvorrichtung fährt aus seinem Ärmel aus. Er zielt, schießt auf den gewaltigen Fisch und zerstört ihn.


    "Aber Kayle... hihihi... wenn du nun mit deinem widerlichen Astronauten meinen Guppy angreifst, dann stirbt dein Monster, denn Guppy ist eindeutig stärker."


    "Ich bin beeindruckt Scarm, das ist richtig, noch ist Arasuda zu schwach für den Kampf... noch... los Arasuda greife an, nun während der Schadensberechnung lässt sich Bujingi Kranich abwerfen, um den Angriff Arasudas zu verdoppeln. Los Arasuda (3200 ATK), zertrümmer den Guppy (2400 ATK)!"


    Bujin Arasuda wendet sich an den Fisch. Plötzlich leuchtet die Silhouette eines Kranichs auf, Arasuda stürmt auf den Guppy zu und sprengt ihn mit einem Faustschlag (Scarm: LP 900 -> 100).


    "Verflucht seist du und dein verdammtes Deck... nun gut... dann werde ich dich jetzt endgültig vernichten... gnahahaha du hast keine Karten mehr auf der Hand... von nun an kannst du meine Züge nicht mehr unterbrechen... los, beende schon, du kannst nichts mehr machen... "


    Er hat recht, ich habe keine Handkarten mehr... wenn er jetzt einen anständigen Zug schafft, dann könnte ich ein echtes Problem bekommen...


    "Nun gut, ich beende meinen Zug. Jetzt beweise auf, dass du mehr kannst als Fratzen zu schneiden..."


    "Gnihihihi, du wirst schon sehen, ich ziehe! Ohohoho, sie ist tatsächlich da, der Anfang deines Endes ist gekommen... deine Niederlage ist besiegelt... ich normalbeschwöre Fremdenführerin aus der Unterwelt. Wenn diese normalbeschworen wird, darf ich ein Monster vom Typ Unterweltler der Stufe drei als Spezialbeschwörung vom Deck beschwören. Ich rufe Scarm, Grimmetatze des Brennenden Abgrunds. Nun ist die Zeit reif das Duell in andere Bahnen zu lenken... ich überlagere die beiden Stufe drei Monster und beschwöre von meinem Extra-Deck: Finstere Kreatur des Abgrunds, steige aus der Hölle um Angst und Schrecken zu verbreiten: Rang 3 Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds."


    Kurz erweckt es den Anschein, als ob der Boden bebt. Geschockt sieht Kayle wie Scarm mutiert: Seine Finger wachsen zu ellenlangen Klauen an. Die Gestalt sieht Kayles entsetzten Blick und lacht schadenfroh auf. Da entdeckt Kayle, dass auch die Zähne des Scarm sich verändert haben: Dolchartig ragen die vier Eckzähne nun als Reißzähnen aus seinem schiefen Grinsen.


    "Und? Gefällt dir was du siehst... gahahaha...nun lass uns den Ärgermacher höchst persönlich willkommen heißen!"


    Ein weiteres Mal bebt die Erde. Und noch einmal. Risse ziehen sich durch den Asphalt auf der Straße. Immer mehr sammeln sich in einem Punkt vor Scarm. Ein letztes Mal bebt der Boden bis eine schemenhafte Kreatur die Straßendecke durchbricht und aus dem Erdreich springt. Das Monster ähnelt dem Abbild der Karte, die Scarm ihm zugeworfen hatte. Ein finsteres dämonisches Monster mit gewaltigen Schwingen, langen Klauen und zwei Hörnern.


    Wo bin ich hier nur rein geraten... Scarm ist also alles andere als ein Mensch, er scheint einige Gemeinsamkeiten mit diesem Monster zu haben... schon allein der Titel... verdammt, dieses Monster ist stark... wenn ich gleich nicht die richtige Karte ziehe... dann ist es aus... was soll ich überhaupt machen... habe ich denn eine Karte die alleine über 2000 Angriffspunkte kommt... ich schätze nicht...


    "Und Kayle, wie gefällt dir dein Ende? Dieses Monster wird das letzte sein, was du auf Erden siehst... gnahahaha... ich aktiviere den Effekt von Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds: einmal pro Spielzug darf ich für den Preis eines seiner XYZ -Materialien ein Monster der Stufe drei oder niedriger von meinem Deck spezialbeschwören. Ich rufe Aquaschspielerin Tetra. Dummerweise wird sie jetzt durch den Effekt von Scarm als Monster vom Typ Unterweltler behandelt und bekommt keinen Bonus durch Feuchtgebiete, aber man kann ja nicht alles haben. Außerdem erhöht sich der Angriff von Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds nach der Aktivierung seines Effekts um satte 300 Angriffspunkte. Und da mein Feld jetzt bereit für einen Angriff ist, gehe ich in die Battle Phase... haha... du solltest deinen Gesichtsausdruck sehen... als würdest du ahnen, dass du verloren hast... also Ärgermacher (2300 ATK), greife jetzt Bujin Arasuda an, zerstöre sie und verschlucke das Licht!"


    Die Aura des Monsters flackert kurz blutrot auf, bevor es sich rasend schnell auf Bujin Arasuda stürzt. Diesem reißt das Monster den Kopf ab, woraufhin sich das Hologramm in Luft auflöst (Kayle: LP 2300-> 1600).


    "Und nun Fischi, greife Kayle direkt an...gnihihi... ich hoffe du beginnst dein Versprechen zu bereuen..."


    Der Fisch (900 ATK) schwimmt mit einem bösen Grinsen auf Kayle zu und schlägt ihn mit der Schwanzflosse so, dass Kayle nach hinten auf den Boden fällt (Kayle: LP 1600 -> 700).


    O o, ich glaube, ich verliere das Duell... es gibt nur eine Karte in meinem Deck die mir jetzt noch helfen kann, aber wie wahrscheinlich ist es, dass ich sie ziehe... gar nicht... wie soll ich aus dem Schlamassel nur hinauskommen... es gar nicht gut aus... und ich keine Lust mir Scarm's Geschwafel von Folter und Alträumen weiter anhören zu müssen...


    "Kayle, was bist du so schweigsam? Siehst du deiner Niederlage ins Auge? Weißt du was, ich verspreche dir, dass ich mich besonders lange mit deinem Leiden auseinandersetze... so lange, bist du bettelnd vor mir kniest... gnahahaha... ich beende, du bist dran..."


    ...er droht mir wieder mit Qualen sondergleichen... ich darf nicht aufgeben... ich will doch Profi-Duellant sein, also muss ich dieses Duell gewinnen!


    "Schweigsam? Nein Scarm, so etwas nennt man nachdenklich... und wozu war ich nachdenklich... damit ich weiß wie ich gewinne... also, du beendest? Dann bin ich jetzt dran... ich ziehe. Siehst du Scam, ich habe so lange nachgedacht, damit ich mit der Karte die ich ziehe etwas anfangen kann... ich setzte eine Zauber- oder Fallenkarte verdeckt und beende meinen Zug!"


    Feixend zeigt Scarm auf die verdeckt gesetzte Karte:


    "Dafür hast du nachgedacht... du bist mir ja ein ganz Toller... nun gut, wenn das alles war was du kannst... was erwarte ich mehr von dir... ich bin am Zug! Ich aktiviere wieder den Effekt von Scarm und hänge ein XYZ-Material ab um Aquaschauspielerin Guppy von meinem Deck als Spezialbeschwörung zu rufen. Außerdem erhält Scarm weitere 300 Abgriffspunkte. Und nun, hast du das Duell verloren... ich greife mit Scarm (2600 ATK) direkt an! Los, zerfleische unser Opfer, sein Ende beginnt hier und jetzt!"


    "Halt Stopp, ich aktiviere meine Fallenkarte Waboku. Ich erhalte in diesem Zug keinen Kampfschaden, noch könnten meine Monster zerstört werden."


    "Was für ein Dreck... du erkaufst dir auch nur Zeit... Zeit die nutzlos ist... du schaffst es niemals in einem Zug ein Monster aufs Feld zu bekommen, welches es auch nur ansatzweise mit meinem Ärgermacher aufnehmen kann! Los mach schon, nutze deinen verdammten erkauften Zug... ich beende."


    Möglicherweise hat er recht... wahrscheinlich zieh ich jetzt irgendeinen Müll und verliere das Duell... aber was bleibt mir anderes übrig... nichts... ich muss hoffen, dass die nächste Karte mir den Sieg ermöglicht, wenn nicht, bin ich ich Scarms Spielereien auf ewig schonungslos ausgesetzt... und er hat schon angekündigt, dass es alles andere als angenehm wird...


    Nun gut Scarm, du meinst ich habe schon verloren? Dann schauen wir mal, was mein Deck für mich bereithält, ich ziehe!


    Nein, das kann nicht sein... ich habe sie tatsächlich gezogen, die einzige Karte die mich in dieser Situation retten kann...


    "Scarm, so ausweglos meine Situation auch scheint, aber ich habe mit diesem Zug tatsächlich eine Karte gezogen, die mich gewinnen lässt."


    Scarm, der soeben darin vertieft war Kayle die Zunge entgegen zu strecken beißt in diese hinein und schreckt überrascht auf:


    "Das ist nicht möglich... du bluffst doch nur, sieh es ein du hast verloren... und nun... nun ist es aus... gib auf und hör auf alles in die Länge zu ziehen..."


    "Du meinst ich bluffe... nein, sie selbst: ich aktiviere Bujinkarnation! Diese Karte kann nur aktiviert werden, wenn du ein Monster kontrollierst und ich keines. Sie beschwört eines meiner verbannten und eines meiner gefallenen Bujin-Monster auf das Feld. Ich rufe vom Friedhof Bujingi Schwalbe und aus der Verbannten-Zone Bujing Eber. Diener der Götter ich rufe euch ein letztes Mal zum Dienst, damit wir siegreich in das Paradies einziehen können, los erscheint!"


    Aus dem Boden bricht der gewaltige Eber aus dem ersten Zug hervor. Zeitgleich wird der nächtliche Himmel von einem Lichtblitz durchzogen, der sich als kleine Bujingi Schwalbe entpuppt. Diese zieht zwei Kreise über das Feld, bevor sie sich auf den Hörnern des Ebers niederlässt.


    "Und da ich nun zwei Monster der Stufe vier kontrolliere, kann ich sie zu dem ultimativen Gott überlagern: Gemahl der Sonne, du Leuchtfeuer der Meere, entfessle deinen Zorn und vernichte die Dämonen der Menschheit: ich spezialbeschwöre -Rang 4- Bujintei Susanowo!"


    Ein fernes Meeres Rauschen erklingt. Wie aus dem nichts schwappt eine Welle kaltes Salzwasser durch die Straße. Kaum verschwindet sie, steht ein Krieger in strahlender Rüstung im Zentrum des Feldes. Er ist ausgerüstet mit zwei gewaltigen Schwertern, eines ähnelt dem mächtigen Horn des Ebers, das andere den Schwingen der Schwalbe. Scarm schaut vollkommen unbeeindruckt auf das Monster hinab zieht eine Grimasse und meint:


    "Haha, das soll es gewesen sein? Dieser Schwächling soll das Duell retten? Ach, ich vergaß vielleicht zu erwähnen, dass die Monster, die durch Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds gerufen wurden nicht als Ziel für Angriffe gewählt werden können... du kannst das Duell nicht gewinnen, Scarms 2600 Angriffspunkte sind zu viel für deinen Krieger..., da war das Zeiterkaufen also doch umsonst... du wirst wie schon prophezeit verlieren und dann gehörst du mir... gnihihihi..."


    "Das mag noch stimmen doch mein Bujintei zieht ja nicht alleine in die Schlacht, nein, zuvor aktiviert er seinen Effekt: ich hänge Bujingi Schwalbe von ihm ab, und lege Bujingi Sinyou vom Deck auf den Friedhof. Und nun wird es Zeit das Duell zu beenden, ich greife mit Bujintei Susanowo (2400 ATK) deinen Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds (2600 ATK) an. Gott der Götter, Herrscher über Wind und Meer, rette deinen Diener aus den Fängen der Finsternis, zerschlage sie mit dem läuterndem Licht!"


    Scarm lacht keck auf und Schneidet wild irrsinnige Fratzen:


    "Die Angst zu verlieren muss dich wahnsinnig gemacht haben, nun sie zu wie dein letztes Monster scheitert, im nächsten Zug bist du Geschichte... gnahahaha..."


    Susanowo stürmt auf Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds zu.


    "Nein Scarm, soweit wird es nicht kommen. Du hast keinen nächsten Zug, denn ich aktiviere den Effekt des Bujingi Sinyou in meinem Friedhof. Ich verbanne ihn und schenke meinem Susanowo Angriffspunkte in Höhe von Scarm's derzeitigen. Du bekommst zwar nur noch halben Kampfschaden, aber es reicht trotzdem aus um dich zu besiegen."


    "Halt Stopp, was ist das nun wieder für ein Scheiß, dein Susanowo hat dann ganze 5000 Angriffspunkte, das ist vollkommen unfair, du mit deinem verdammten Licht-Schrott!"


    Beide Boss-Monster ringen miteinander. Plötzlich blitzt ein Lichtstrahl auf. Susanowo schlägt mit seinen Schwertern zu, durchbricht die Verteidigung und zerstört Scarm, Ärgermacher des Brennenden Abgrunds (Scarm: LP 100 -> -1100). Die Hologramme der Monster lösen sich langsam auf, Scarm's Mutationen bilden sich zurück und er sinkt bewusstlos auf den Boden. Bujintei Susanowo nickt Kayle ein letztes Mal zu, bevor auch er sich in Luft auflöst. Kayle rennt besorgt auf Scarm zu. Natürlich war Scarm alles andere als psychisch Gesund, außerdem hatte er ihm mit Folter und gewaltigen Albträumen gedroht, aber er schien das ein oder andere zu wissen, weshalb Kayle beschloss, dass das Wesen von hohem informellen Wert war. Entschlossen setzt er sich an den Bordstein, zückt sein Smartphone und beginnt ein Telefonat mit dem nächsten Taxi-Service. Nach einem kurzen Gespräch legt er wieder auf und beginnt Scarm sorgsam mit dessen Mantel zu umwickeln.


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diese Entscheidung bereuen werde, aber liegen lassen kann ich dich nicht, also nehme ich dich mit...

  • Am nächsten Tag, einem Sonntag, war Mil in seinem Hotelzimmer erwacht. Die Tatsache, dass der Raum ursprünglich für zwei Personen da war, leicht zu erkennen insofern er zwei Betten enthielt, erinnert ihn am Rande an sein Einzelgängertum.


    Nachdem er gefrühstückt hatte, war der bestellte Laptop bereits angekommen. Er holte einen übergroßen Stick aus seiner Hosentasche, ein Mischling aus externer Festplatte und USB und schloss ihn an, nachdem er den Laptop grundlegend konfiguriert hatte. Alles auf Standard. Es kam sowieso nur auf das an, was er an Daten auf diesen übertragen wollte. Er zog es so gut ging in die Länge, denn, auch wenn dies höchst ungewöhnlich für ihn war, war er nicht sonderlich scharf darauf seine Lage zu erfassen.


    In seinem Hinterkopf tauchte immer wieder Azumas Bild auf, wie sie nach dem Duell beim Krater auf dem Boden lag. Ihre Ermahnungen waren die ganze Nacht in seinem Bewusstsein gedämmert. Vielleicht hätte er die Modifikation 2 nicht abstellen sollen. Zu ihren Funktionen gehörte eine gewisse Trennung von Außen- und Innenwelt, man fühlte sich abgekapselt, konnte aber dennoch sehr klar agieren. Außerdem konnten die Sinneseindrücke und Assoziationen gefiltert werden, waren aber wie auf Abruf zugänglich. Wie genau Impressionen und Impulse durch die Modifikation ausgeglichen wurde wusste er eigentlich gar nicht, vermutlich war das Ganze so komplex, dass man ewig darüber nachdenken konnte. Wahrscheinlich war es eine Extension unbewusster Willensbestandteile.


    Aber wie auch immer, im Prinzip wusste Mil ja alles von IHNEN, was er über die Modifkationen wissen musste. Neben Modifikation 2 gab es noch zwei weitere Modifkationen, allerdings war Modifikation 1 gar nicht manuell kontrollierbar, sie stellte sich ab einem gewisse Stresslevel einfach selber ein. Dann nahm sie ihm Nervosität, lies ihn sich besser konzentrieren und verhinderte, dass er sich zu leicht aus seinem Gedankenfluss bringen ließ. Zusammen mit Modifikation 2 war sie das perfekte Paket um Situationen jeglicher Art zu bewältigen. Modifikation 3 war da etwas subtiler. Sie half ihm sich an wichtige Gründe und Zusammenhänge zu erinnern und seine Pläne immer vor Augen zu haben. Er hatte sie schon sehr lange nicht mehr abgestellt. Sie war einfach zu praktisch.


    Er erinnerte sich noch als er 4 Jahre alt geworden war. Damals hatte seine Großmutter ihn erstmals mit IHNEN in Verbindung gesetzt...Wie lange das alles schon her war. Mil schüttelte die aufkommenden Gefühle ab. Er durfte nicht einfach Gedanken verdrängen, weil sie zu emotional waren. Das war klar, schließlich war das schon Lektion Nummer 5 gewesen:


    "Wenn du unangenehme Gefühle hast, darfst du sie niemals verdrängen, sofern genug Zeit vorhanden ist dich mit ihnen auseinander zu setzen. Du kannst ihre Wirkung sowieso nicht verhindern, das ist eine Illusion, wenn du sie nicht annimmst, beherrschen sie dich aus der Distanz. Von seinen Gefühlen dominiert zu werden ist eine Schwäche, die zu vermeiden wichtig ist. Du musst dich ihnen stellen und darfst dich selbst dabei nicht schonen."


    Mil glaubte IHNEN, außerdem waren mit den Lektionen Sinneseindrücke verbunden, Bilder und Gefühle, die ihm halfen sie sich zu merken und sie zu verinnerlichen. Außerdem hatten sie ihm gesagt, er soll sie regelmäßig aufschreiben und sich beim Aufstehen vorsagen. Das hatte er etwa 4 Jahre lang so gemacht. Schreiben hatte er auch so gelernt. SIE hatten ihm alles beigebracht. Deshalb hieß es konsequent sein.


    Ich habe einen Menschen verletzt... ich habe Schuld auf mich geladen.

    Lektion 3 fiel ihm in dem Zusammenhang schmerzlich wieder ein.


    "Wenn du eine Regel verletzt, lädst du Schuld auf dich. Jeden Tag vor dem Abendessen musst du alles, dem du dich schuldig gemacht hast, dir ins Gedächtnis rufen. Du musst den Schmerz empfinden, der damit verbunden ist, je nach Stärke der Schuld. Nach 4 Wochen ist es dir spätestens erlaubt, deine Schuld zu vergessen. Sofern es nicht mit deiner Situation zusammenhängt, denk nicht an deine Schuld, das hält dich nur auf. Prinzipiell ist Regeln verletzen erlaubt, alles weitere wird geregelt von Lektion 24."


    Die möglichen Regelverletzungen wurden in den Impressionen zu der Lektion gründlich ausgeführt, ebenso die Bewertungskriterien für die Schuld. Es gab da Stufen von 1 bis 8. Ihm war klar, dass diese Situation einer 6 entsprach und es ca 20 Tage dauern würde, bis er sie vergessen durfte, wenn er Azuma sehen würde half das aber herzlich wenig. Eine so große Schuld hatte er noch nie auf sich geladen, die Schmerzen würde entsprechend sein...er würde sie ertragen müssen. Das war seine Pflicht. Er fügte sie sich selbst gedanklich zu, das war gar nicht so einfach, aber sein Gewissen war stark ausgeprägt.


    Wenn ich wenigstens Erfolg gehabt hätte. Aber der Würfel ist ein Rätsel, das ich nicht zu lösen vermag. Es war völlig umsonst...und Azuma hat sich weitgehend mir gegenüber gesperrt. Wenn die Lektionen doch wenigstens mal etwas wirklich nützliches, also nicht total allgemeines, über andere Menschen sagen würden. Wenigstens habe ich ihr meinen Anhänger hinterlassen...das könnte etwas bringen. Vielleicht. Irgendwann. Das Geld muss ich noch überweisen und meine Karte abholen, die ich denen als Sicherheit gelassen habe.

    Er würde den Würfel hier lassen müssen. Er konnte ja leider nichts mit ihm anfangen. Deshalb machte er sich auf, um einige Besorgungen zu erledigen, er würde sich mal wieder Kleidung kaufen, sein Depot wollte er vorerst nicht nutzen. Und dann hieß es weitersuchen. Die Karten mussten schließlich irgendwo sein. Und er musste sie finden, wenn er endlich die Lücken in den Lektionen füllen wollte.


    *******************************

    Als er alles inklusive Mittagessen - Pizza Prosciutto bei einem Italiener - erledigt hatte kehrte in sein Hotelzimmer zurück. Es war noch zu früh um weiter durch die Stadt zu wandern, daher hatte er genug Zeit für eine ebenfalls wichtige Tätigkeit: fernsehen. Allerdings nicht irgend was zur Unterhaltung, sondern Nachrichten.


    Über den Würfel erfuhr er nichts, dafür etwas über Politik, ein relativ bekannter Regisseur war gestorben, und im Lokalteil gab es eine Reportage über eine Duell-Arena namens "Stellar". Man sollte dabei sozial aufsteigen können, sie sei ein Zeichen von Gerechtigkeit in Try Belle, und es gäbe Gerüchte, dass man auch Interessenskonflikte dort austragen konnte oder andere Ziele verfolgen.


    Klang ziemlich nach Werbung, aber Mil war trotzdem interessiert, er würde sich eine Dauerkarte bestellen, vielleicht hatte einer der Teilnehmer ja die Karten, die er so dringend suchte, oder er erfuhr etwas Tratsch über die Geschehnisse in der Stadt, das konnte schließlich auch noch von Bedeutung sein. Bis die Arena begann hieß es abwarten, Tagträumen, die Augen offen halten und... am Abend Schmerzen ertragen. Vielleicht würde er sich aber auch ein Buch kaufen oder ins Kino gehen. Mil liebte Filme und interessante Bücher. Die waren so pflegeleicht...im Gegensatz zu seinen Mitmenschen.

  • Itsukima ist zurzeit bei einem Kollegen einquartiert, dieser ist aber bereits zur Arbeit verschwunden.
    Itsukima lässt sich ausführlich Zeit zum Frühstücken, zwei Scheiben Toast mit Butter und Himbeermarmelade - wie jeden Tag. Dazu liest er in der Tagesausgabe der Ortszeitung, welche sein Kollege ihm freundlicherweise dagelassen hat. Endlich kann sich Itsukima dazu überwinden. sich auf den Weg zu machen.


    Er geht zum YU-GI-OH!-Shop drei Straßen weiter unten, denn er, so ist sich Itsukima bewusst, ist nicht mehr auf dem neusten Stand. In den letzten Jahren hat sich viel geändert, in erster Linie dadurch bedingt, dass sich die Elektronik stark entwickelt hat.


    Im Shop angekommen schaut er sich zuerst um. Nichts, was früher für jemanden der mit Yu-Gi-Oh! zu tun hatte unabkömmlich war, fand man heutzutage in den Regalen.
    Stattdessen gab es neue >Deck editors<, in welche man seine Karten reinschieben kann und diese auf mathematischen Grundlagen die beste Kombination berechnen. Dies mag für Anfänger eine nette Spielerei sein, doch ein fortgeschrittener Spieler weiß, dass zum perfekten Deck mehr dazugehört als ein paar Rechnereien.


    Ein Gerät, das Karten allein vom Hologramm erkennt und die relevanten Dinge wie die Angriffs- und Verteidigungspunkte und Spezialeffekte wiedergibt, hat es Itsukima angetan. Nachdem sich Itsukima mit dem Verkäufer auf einen vernünftigen Preis geeinigt hat, verlässt Itsukima den Laden und fährt mit seiner Suche nach Spielern mit dem Potential fort.

  • "Weisst du eigentlich, wieviel wir in deine Erziehung investiert haben...?! Wieviel Zeit und wieviel Geld du uns gekostet hast? Kannst du das irgendwie begreifen? Und wie zeigst du dich dankbar...? Indem du diesen dreckigen Jungen mitbringst? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Tust du das mit Absicht? Ist das jetzt die post-pubertäre Phase? Meinst du wir haben auch nur ansatzweise die Mittel und Möglichkeiten jemanden von der Straße durchzufüttern? Der fliegt genauso schnell raus, wie er sich rein geschlichen hat! Und außerdem: Wie war das mit dem Medizinstudium? Wann wolltest du dich nochmal bewerben? Wie stellst du dir deine Zukunft überhaupt vor? Meinst du nicht, dass die Zeit gekommen ist unsere gut gemeinten Wünsche und Pläne zu achten?"


    ".... gut gemeinte Wünsche und Pläne? Von wegen...! Ihr habt mich doch all die Jahre nur gefördert, weil ihr euch Gewinn aus meiner Karriere erhofft! Die ganzen Sonderkurse und Förderprogramme... Alles hatte doch nur einen Zweck: ich soll so gebildet wie möglich sein, damit mich irgendeine Uni aufnimmt, ich dort ordentlich studiere und anschließend das Geld verdiene von dem ihr all die Jahre geträumt habt. Meine eigenen Träume habt ihr immer ignoriert!"


    Zornig stürmt Kayle aus der Wohnbereich seiner Eltern, landet im obersten Stock des Hausflurs... rennt die Treppe hinunter..., immer schneller..., immer tiefer..., bis er stolpert. Er stolpert und stürzt... eine Ewigkeit lang... eine endlose Wendeltreppe hinab... sein Umfeld wird dunkler..., und die Treppe endet... er fällt... fällt tiefer... und tiefer..., bis er aufschlägt... zuletzt vernimmt er das Geräusch von brechenden Knochen...


    Schweißgebadet schreckt Kayle aus seinem Bett. Dunkelheit umgibt ihn. Nur das Licht seines Weckers gibt ihm Raum sich zu orientieren. MITTWOCH 04:49 leuchten rote Zeichen in sein Gesicht.


    Einatmen, Ausatmen, Einatmen, Ausatmen... so ein Scheiß... irgendwann sollte das doch aufhören...


    Sich langsam beruhigend schließt Kayle die Augen. Sprunghaft tänzeln dort erneut die Bilder des Traumes umher. Mit einem Mal beginnen sie zu rotieren, erst langsam werden sie immer schneller, die natürlichen Töne werden immer greller, und ziehen in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei... bis er seine Augen mit einem erstickten Aufschrei aufreißt. Atemringend sitzt er aufrecht in seinem Bett. Wieder der Blick zum Wecker: MITTWOCH 04:53. Was war nur los mit ihm... Verwirrt starrt er auf die Leuchtschrift, in der Hoffnung, dass das ganze nur ein schlechter Witz ist, doch die Aufschrift blinkt beständig:


    MITTWOCH 04:53 - MITTWOCH 04:53 - MITTWOCH 04:53 - MITTWOCH 04:53 - MITTWOCH 04:54


    Mittlerweile eher verschlafen als wach und reichlich verärgert beginnt Kayle langsam und systematisch seine Gedanken zu ordnen:


    Super... nur drei Stunden Schlaf... und wieso... wegen diesem Scarm...

    Kaum war das nächtliche Duell beendet, sank Scarm -der Junge, welcher Kayle zuerst auf nervtötende Weise belästigt und anschließend sogar mit Folter bedroht hatte- bewusstlos zu Boden. Nach einer guten Viertelstunde war das bestellte Taxi um die Ecke gebogen, so dass der Sieger -vollkommen überrascht wie leicht es war- Scarm auf die Rückbank hievte. Für den jungen Parker war es selbstverständlich, dass er Scarm mitnehmen musste. Die Begegnung kam ihm zwar vollkommen absurd... ja geradezu krankhaft vor, doch das Geheimnis, welches den Jungen umgab war einfach zu verlockend, als dass er es ignorieren konnte. Nein,... ignorieren wollte! Vom Taxi aus dauerte es nicht lange, bis Kayle seinen Job erledigt hatte und sie die Wohnsiedlung der ärmeren Mittelschicht erreichten. Er hatte einen kurzen Moment lang darüber nachgedacht, ob er den Fahrer mit etwas Geld die Fahrt vergessen lassen sollte, besann sich jedoch gleich darauf eines besseren. Das gekaufte Wort des Fahrers war ja im Grunde genommen nicht viel wert, schließlich konnten mehr Geld und viel Alkohol so manch einen Mann wieder gesprächig machen. Außerdem würde ein solches Vorgehen bei dem Mann nur unnötigen Argwohn wecken, zusätzlicher Ballast den Kayle momentan kaum gebrauchen konnte.
    Endlich am Haus angekommen bezahlte er die Fahrt, trug Scarm aus dem Gefährt, wandte sich dem Gebäude zu und beobachtete noch aus dem Augenwinkel wie das Taxi in der nächsten Einfahrt verschwand. 79 Treppenstufen später fand er sich im 4. Stock der Mehrfamilienwohnung wieder. Seine Eltern leben ein Stockwerk höher, im 5. Stock. Er selber und seine drei Geschwister leben und verbringen zwar die meiste Zeit dort oben, schlafen jedoch in separaten Zimmern in Stockwerk Vier. Seine Eltern fanden dieses System zwar teuer, aber immer noch besser als zusammengepfercht in ein - zwei Zimmern zu sitzen. Kayle war es so ganz recht, ein Raum nur für sich allein barg ungemein viele Vorteile. Kaum in seinem eigenem Zimmer angekommen verstaute er Scarm auf seiner leicht ramponierten Schlafcouch. Diese hatten seine Eltern vor zwei Jahren günstig erstanden und ihm noch im selben Jahr zum Geburtstag geschenkt. Sein Vater meinte damals ganz kumpelhaft, jetzt könnte er auch Mal Freunde zu sich einladen; doch glücklicherweise ließ sich solches bisher verhindern. Bis zum heutigen Tag... heute hatte er Scarm mitgebracht... Scarm einen Jungen über den er nichts wusste... den er streng genommen nicht einmal als Freund bezeichnen konnte... Seitdem er den Jungen hingelegt hatte gab es neben einem regelmäßigem Ein- und Ausatmen keine weiteren Lebenszeichen von seinem "Freund". Nach einem kurzen Besuch im Bad schloß Kayle die Zimmertür ab, besah sich ein letztes Mal den Bewusstlosen, und legte sich in sein Bett. Zu diesem Zeitpunkt war es viertel nach zwei... Und nun... nun war er nach eindeutig zu wenig Schlaf wieder wach... und würde vermutlich auch nicht mehr schlafen können. Verärgert wenden sich seine Gedanken wieder Scarm zu:


    Scarm... Scarm... Scarm... wer bist du wirklich...? Wieso meinst du mich mitten in der Nacht anspringen zu müssen...? Von wo kommst du... Und was hatte es mit dieser Karte auf sich...? Brennender Abgrund...? Fragen über Fragen... und noch keine Antworten in Aussicht... aber..., wenn ich dein Vertrauen genieße würde, könnte ich sicherlich mehr erfahren... ich muss ihm also etwas näher kommen... so schwer sollte das doch gar nicht sein... ich werde ihn einfach nett und fürsorglich pflegen, langsam seine Freundschaft gewinnen und so an die Informationen ran kommen...


    Stück für Stück nimmt in Kayles Kopf der Grundriss eines Plans Gestalt an, bis er sich -zufrieden mit seinem Ergebnis- zurück lehnt.


    So schwer wird das wohl kaum werden!


    Nach einem erneuten Blick auf den Digitalwecker -MITTWOCH 05:23- beschließt Kayle die verbliebene Zeit bis zum Erwachen seines Gefangenen sinnvoll zu füllen: Mit Online-Recherche! Rückblickend erinnert er sich an die prägnanteren Geschehnisse der letzten Tage: Das Loch und der darin gefundene Würfel. Doch zu beiden Themen hatte er nun schon einiges an "seriösen" Quellen gelesen und war im Bezug auf eine logische Erklärung zu keinem stichhaltigen Ergebnis gekommen... Darüber hinaus gab es nun Scarm: sein Auftreten, sein Verhalten, seine Drohungen, seine Mutationen... ein weiteres Rätsel... dessen Lösung möglicherweise im Internet versteckt ist... er konnte jedoch ebenso viel Pech haben... außerdem hatte er sich schon überlegt wie er bei diesem Thema vorgehen wird...


    Es muss doch noch etwas geben... wie war das am Samstag mit der berühmten Reporterin... ja, genau: Melissa Clair gilt als verschwunden... mal sehen, ob das Netz die Gerüchte der Tanten stützt...


    OoOoOoOoOo


    Ein Stöhnen durchdringt die Stille im Raum. Gebannt starrt Kayle auf seinen Laptop. Wieder und wieder liesst er den Hauptteil eines Artikels. Der Text klärt zuerst biographisch über das Leben der jungen Melissa Clair auf. Darauf aufbauend beschreibt er ihren Einstieg ins Showgeschäft sowie ihre erfolgreiche Teilnahme an der Stellar Arena. Im Hauptteil wird das Leben nach dem Sieg des Turniers erörtert:


    ......und so wurde aus der kleinen Miss. Clair eine der Top Fünf Stellar Arena Siegern.
    Im Gegensatz zu einigen anderen Gewinnern nutzt Melissa jegliche Vorteile des Sieges voll und ganz aus: Sie nimmt ihre erste und bisher einzige Singel auf -mit der sie zwei Monate lang Platz ein der Charts belegt-, wird von den Medien zur Mode-Ikone verklärt und gilt schon bald als der junge aufstrebende Schwan unter den Stars. Es gibt niemanden der sie nicht kennt, ein jeder bewundert sie. Sowohl im gemeinen Volk als auch in der High Society bekannt, wird in recht kurzer Zeit aus der Reporterin vom Lande das Vorbild eines jeden kleinen Mädchens: Cool, Stylisch und unglaublich Unabhängig . Dennoch, so positiv sich das bisherige anhört, desto dramatischer erscheinen ihre Schattenseiten; immer wieder kochen unzählige Gerüchte hoch. Es wird von exzessivem Drogenkonsum gemunkelt. Mehrfach bricht der Star vor laufender Kamera zusammen, wird von einer Fachklinik zur nächsten geschickt, doch zu einer Diagnose kommt es nicht. Ein Facharzt des Uni-Klinikums von Try Belle erklärte den Zustand in einem Interview wie folgt: "Miss. Clair ist derzeit nach unseren Richtlinien sowohl physiologisch als auch psychologisch kerngesund. Es ist für uns also genauso überraschend, dass es zu diesen Zusammenbrüchen kam; dennoch vermutet die Kollegschaft, dass ein Zusammenhang zwischen den Anfällen und ihrem explosiven Aufstieg im Social Life Business besteht. Das einzige was wir Miss Clair in der Hinsicht empfehlen können ist eine lange Auszeit und außerdem viel Ruhe." Ganz im Gegensatz dazu verhält sich jedoch Melissa: Aus Angst nach einer Auszeit alles verloren zu haben hält sie an ihrem bisherigen Kurs fest, arbeitet weiter als Reporterin, genießt das Leben eines Superstars und teilt ihr Leben aktiver als je zuvor. Immer stärker wird der Druck auf ihren Schultern, doch Anzeichen eines weiteren Schwächeanfall gibt es keine. Die Fangemeinde beruhigt sich und erfreut sich an dem Leben ihrer Heldin. Selbst die Behauptungen laut dennen Melissa zu Beginn ihrer Karriere betrogen haben soll erschüttern einen treuen Clair-Fan nicht. Doch aus welchem Mund stammen solch böse Worte? Yusuf Arat verlor eines der Finalspiele der Stellar Arena gegen Melissa, schimpft sie seitdem öffentlich als Schwindlerin und wird sogar mehrfach handgreiflich gegen sie tätig. Obwohl die Vorwürfe im Bezug Betrug und Schummelei mehrfach ergebnislos untersucht wurden, gibt der junge Türke keine Ruhe. Letztendlich wird der Fall vor die Justiz getragen und endet mit einem vom Gericht verfügten Kontaktverbot. Es schränkt Yusuf Arat so ein, dass er bei Kontaktaufnahme mit hohen Bußgeldern bestraft wird. Doch nicht nur Arat hegt Groll gegen Miss. Clair, nein, auch ihr fester Freund Alex Kessler spricht sich gegen sie aus: "Das Leben als V.I.P. zerstörte ihren liebenswerten Charakter." Nach 15 Monaten Beziehung trennt er sich klischeehaft mit dem Satz "Du bist nicht der Mensch in den ich mich verliebt habe!" von ihr. Trotz der Tatsache, dass Alex sich von ihr getrennt hat berichtete Melissa im Gegensatz zu ihm nur gutes über ihre Beziehung. Seit ihrer Trennung gab es keine langfristige Änderung des Beziehungsstatus. Sowohl auf Facebook, als auch auf Twitter und Instagram gilt sie als Singel, postet dort stündlich und ist somit Try Belles Star zum miterleben.
    Und gerade eben diesem Star...


    In einem letzten Abschnitt fasst der anonyme Schriftsteller einige Details zum Verschwinden der Reporterin zusammen und würzt diese großzügig mit einer gewaltigen Prise Verschwörungstheorien.
    Während Kayle den Schluss nur noch kopfschüttelnd überfliegt, füllt ein weiteres langgezogenes gequältes Stöhnen den Raum aus.


    Als ob die Stellung von Uranus zu Saturn unter dem Einfluss von Merkur irgendwie mit dem Verschwinden von Miss. Clair zusammenhängen... so einen Unsinn darf mir Ronja erzählen, aber kein Artikel, der mir das Verschwinden eines Superstars erklärt... Ansonsten scheinen sich die Aussagen mit denen aus den anderen Artikeln zu decken... Nun gut... wer hätte gedacht das die Frau so interessant ist... wobei... es ist weniger sie selbst sondern eher die Tatsache, dass sie verschwunden ist und die damit verbundenen Umstände... hm... war da nicht etwas... in dem Cafe... am Samstag... es ist doch gar nicht mal so lange her... wenn ich mich nur erinn... Was war das?!


    Ein dumpfes Geräusch riss Kayle aus seinen Gedanken. Erschrocken blickt der Junge auf, sucht im Dunkeln nach der Quelle der Störung. Sein Blick tastet systematisch den dunklen Raum ab und bleibt auf halber Strecke an der Schlafcouch hängen... Sie war leer...

  • Rico befindet sich noch nicht lange in der Stadt und schon muss nach einiger Zeit wieder was passieren...
    "Als ob ich nichts besseres zu tun habe, letzter Wohnort nur Tumult und neuer Wohnort nur Tumult"
    Rico ist bei der Grube gewesen und hatte vor kurzer Zeit eine komische Gestalt aus der Grube befreit, gepflegt und in das Krankenhaus gebracht... nun war er unterwegs dorthin.


    Tierarzt: "Wir können nichts für ihn tun, wir haben so eine Rasse eines Fuchses nie gesehen, am besten wie schläfern ihn ein da er harte Schrammen im Hüftbereich, Pfotenbereich und Kopfbereich besitzt.


    Rico: "Rico ist nicht der Meinung, dass ihr das Recht habt solch ein Wesen zu töten"


    Der Tierarzt schaute Rico nur verwundert an
    Tierarzt: Ich empfehle Ihnen echt mal die Schule nachzuholen ihre Grammatik lässt zu wünschen übrig.


    Rico: "Rico möchte Duell gegen Sie machen, der Gewinner entscheidet sein Schicksal"
    Tierarzt: "Ich lasse mich doch nicht erpressen und nun gehen Sie"


    Nachdem der Tierarzt die Spritze nahm und diese langsam in Laharls Pulsader sticht um ihm das Serum zu verpassen fiel dieser um.
    Rico ist tatsächlich auf die Idee gekommen dem Arzt eine volle Ladung Nakosemittel in den Nacken zu schießen, die Spritze hing sogar noch halb aus seinem Nacken heraus... es würde Stunden wenn nicht sogar Tage dauern bis er wieder aufwacht.


    Rico hat den Fuchs an all seine Geräte abgeschlossen und trug ihn nach Hause, glücklicherweise hat Ihn keiner bemerkt...


    Auf offener Straße versucht er nun zu fliehen und schnell nach Hause zu kommen...

  • Auf dem Weg nach Hause, kam Kelly an dem Karten-Laden vorbei. Sie stoppte vor dem Schaufenster, als sie dahinter die Karte "Toon-Dunkler Magier" entdeckte und sah sich die Karte an. Diese Karte wäre perfekt für ihr Toon-Deck. Als Kelly gerade den Karten-Laden betreten wollte, sah sie einen Jungen mit einem Tier im Arm die Straße entlang laufen. Diese Tier entpuppte sich als Fuchs, er war aber anscheinend nicht tot, sondern schlief wohl nur von einem Narkosemittel. Kelly schlug dem Jungen der Rico hieß vor, dass er mit zu Kelly's Haus kommen sollte damit sie beide den Fuchs, der den Namen "Laharl" trug, dort pflegen konnten.

  • Rico sah Kelly komplett verwundert an als würde er die Person kennen
    Rico bemerkte, dass Kelly ebenfalls einkaufen wollte aber dazu war keine Zeit er nahm die Hilfe an


    Nach einem kurzem Weg sind dann alle drei nach Hause angekommen und Rico sowie Kelly fingen an Laharl einige Verbände umzubinden.


    "Rico hat das Gefühl als würde er dich kennen..."
    Nachdem Rico erfuhr, dass es seine alte Bekannte Kelly ist war ihm alles klar.
    Kelly war schon immer hilfsbereit und half Rico sogar mal 2 böse Organisationen auszuschalten.
    "Rico hätte nie gedacht, dass es dich hiermal verschlägt"
    "Rico hat Lust auf Nostalgie-Duell..."
    Nach dieser Aussage legten beide ihre Disk an


    Der anfangende Duellant ist Kelly und sie fing an eine BackRow von 3 Karten zu setzen und durch den roten Stein ihren Rotäugigen Toon Drachen zu beschwören.


    Rico zog aus seinem Deck eine Zwillingstwister und aktiviert sie direkt.
    Er wirft Mezuki von seiner Hand ab und zerschießt von Kelly 1 Wasserlochfallgrube und einen Comickoffer.
    Er wollte den Effekt seines Solitairs einsetzen den er danach gerufen hat jedoch machte eine Solemn Strike einen Strich durch die Rechnung und er beendet nachdem er seine Karte Buch des Lebens einsetzte um Solitär zu rufen und ihren Stein zu verbannen danach setzte er eine Karte.


    Kelly zog eine Karte und rufte Elfenzwilinge und setzte sie und griff mit beiden Monstern an nur die Elfen kamen nachher direkt durch der Drache wurde durch die verdeckte Karte Shiranui Style Schwalbenhieb zerstört sowie ihre BackRow. Solitair wurde dafür geopfert und es wurde ein Shiranui Samurai vom Deck verbannt.


    Rico war dran und zog er setzt Poly ein um 2 Zombies zu fusionen um seinen Nethersoul Dragon zu rufen. Danach setzte er Mezuki ein um Spectralschwert zu rufen. Von der Hand spielte er eine Isolde aus um Lancelot zu rufen. Er griff mit beiden an und gewann somit.


    (Im Original mit 8000 wurde eigentlich noch Sonnensaga gerufen aber da wegen 4000 ging es hier nicht)



    "Rico ist der Meinung, dass Kelly sich verbessert hat"
    Auch Laharl ging es nun langsam besser...

  • Als sie hörte, wie die Tür sich öffnete, wandte Johanna sich um. Jemand trat in das bunt geschmückte Zimmer ein. Sie sah nun, wer es war, und konnte ein begeistertes Jauchzen nicht unterdrücken. „Alex!“ sie spurtete auf ihn zu und fiel ihm um den Hals. „Hey, ich bin so froh, dass du wieder hier bist!“ Er sah auf und ihre Aufmerksamkeit fiel auf seine blauen Augen und seine verstruppelten, braunen Haare. „Hey, Jean, ich hab‘ dir was Tolles mitgebracht!“


    Er zog zwei Karten aus seiner Jacke. Sie erkannte, dass es zwei Monsterkarten waren. Eine war auf dem Level 4, die Andere auf dem Level 5.
    „Das sind zwei ganz besondere Karten“ sagte er zu ihr. „Siehst du? Das da bist du!“
    Er deutete auf die eine Karte. „Ja! Hihihi!“ Johanna fing an zu lachen. „Und schau mal,“ sagte er. „hier. Das da bin ich.“ Er deutete auf die andere Karte.
    Johanna sah ihn schräg an. „Der sieht doch überhaupt nicht aus wie du!“ Alex tat verblüfft und drehte die Karte zu sich. „Doch schau mal. Er ist stark und tut immer das Richtige! Und er kann fliegen!“ Johanna lachte.
    „Du kannst nicht fliegen!“ Alex machte ein enttäuschtes Gesicht. „Hm… ich glaube du hast recht. Aber ich wäre gerne so wie er, verstehst du? Frei durch die Lüfte fliegen können, um Unrecht aufzuspüren. Um die Schwachen zu beschützen. Dich zu beschützen.“
    Johanna machte ein patziges Gesicht. „Ich bin nicht schwach!“


    „Das wollte ich doch gar nicht sagen, ich…“


    „Ich bin NICHT SCHWACH!“ jammerte Johanna und begann in Tränen auszubrechen. Alex begann zu verzweifeln. „Ich wollte doch nur sagen, dass ich dich immer beschützen werde….“
    Es war, als würde er versuchen, mit der Wand zu reden. Sie hörte keins seiner Worte, sondern weinte nur. „Ich… Ich…“ er begann, die Hände um den Kopf zu schlagen. Er begann laut zu schreien. Johanna blickte entsetzt auf. Dunkle Ringe bildeten sich um seine Augen. „Alex? Alex, Hey!“ er reagierte nicht. Stattdessen tat sich plötzlich ein großes Loch im Boden auf. „Alex!?“ rief sie erneut. „ALEX, NEIN!“ Plötzlich rutschte er von den Dielen weg. Genau auf das Loch zu. „NEEEEEEEEEIIIIIIIIIN!!“ In nur dem Bruchteil einer Sekunde war er fort… für immer. Und um Johanna war alles pechschwarz.


    Sie war allein. Für immer.


    ---


    Als Johanna erwachte, war sie schweißgebadet und ihre Atmung war holprig und hektisch, als hätte sie im Traum keine Luft mehr bekommen. Sie sah auf. Es war noch nicht dunkel. Also schob sie die Vorhänge zurück und stieg aus ihrer Schlafnische heraus. Irgendetwas war anders als sonst. Sie sah sich um. Tische, Schränke oder anderes Mobiliar standen genau dort, wo sie sein mussten. Aber dennoch spürte Johanna, dass hier was faul war.


    Plötzlich wurde sie nach hinten gezogen und sie spürte einen Druck auf ihrer Kehle. Jemand hatte sie in einen Würgegriff genommen. „Sag mir, wo du deine Karten versteckst!“ sagte eine raue, unfreundliche Stimme.
    Obgleich Panik in ihr aufstieg, versuchte sie, ruhig zu bleiben. Sie hatte schon erwartet, dass ihr das irgendwann passieren würde. „N-Nein.“ presste sie hervor. Der Druck verstärkte sich.
    „L-Lass uns d-drum spielen.“ keuchte sie hervor. Der Kerl ließ sie los und stieß sie zu Boden.
    Eigentlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er darauf reagieren würde. „Tja…“ meinte er. „Eigentlich wollte ich schon wieder weg sein. Aber ein kleines Spielchen nebenbei kommt mir ganz gelegen. Also los, steh auf!" Den letzten Satz hatte er gebrüllt, während er ihr in die Flanke trat.
    Johanna hustete keuchend, als sie langsam versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Als sie sich aufgerichtet hatte, nahm sie die Duel Disk aus der Tasche und befestigte sie an ihrem Arm. Es war ein sehr altes Modell, das beim Benutzen noch klapperte. Aber es war ihr ein treuer Begleiter gewesen.


    Johanna schritt langsam rückwärts zu einem Schreibtisch. "Hey! Was machst du da?" rief der Kerl vor ihr. Sie konnte ihn nicht wirklich erkennen, da er sich vermummt hatte. Johanna öffnete langsam eine der Schubladen. "Finger weg!" schrie er. "Oder es setzt was." Johanna nahm schnell eine Karte aus der Schublade und hielt sie hoch, um zu signalisieren, dass sie ihr Deck entnehmen wollte. Dann steckte sie es in die Duel Disk.


    "Glaub' nicht, dass du ein dummes kleines Mädchen vor dir hast! Bei meinen Zügen wirst du nicht wissen wie dir geschieht!"


    Johanna war fest entschlossen, ihr Deck mit ihrem Leben zu beschützen, wenn es sein musste.


    "Pfft." war seine einzige Antwort.


    "Also los, Zeit für einen Kampf!" riefen beide.


    "Da du der Herausforderer bist... fange ich an." meinte ihr Gegenüber unbekümmert.


    "Meinetwegen." murmelte sie kleinlaut.


    Sie nutzte auch die ersten Minuten des Kampfes, um ihren Gegner zu mustern. Er hatte sein Tuch vor dem Gesicht abgenommen.
    Seine Haare waren grau-silbern, wie die eines alten Mannes. Doch die Frisur, sein Körperbau und sein Gesicht legten nahe, dass er vermutlich eher in ihrem Alter war. Er wirkte kühl, gelassen und herzlos. Er schien gelenkig und geschickt zu sein, war sehr schmal und sogar so klein wie sie. Seine Kleidung war eng und ließ ihm Freiraum für jede Art von Bewegung. Nach dieser Betrachtung schloss sie, dass es sich um einen Jugendlichen handeln musste, der weitaus Schlimmeres erlebt haben musste als sie. Er stammte sicherlich aus der finstersten Hölle, die Try Belle zu bieten hatte.


    "Hm... Also, als erstes setze ich ein Monster. Dann zeig' mal was du hast."


    Er hat ein Monster gesetzt... Ich hätte schon ein bisschen mehr erwartet.


    "Also gut, ich beschwöre Zartheit!"
    Ein winziger, kugelförmiger und pinker Engel erschien und machte fiepsende Geräusche.
    Ihr Gegenüber brach in schallendes Gelächter aus.
    "Das ist nicht dein Ernst?! Mehehehe, damit willst du mich schlagen?! Und ich dachte schon, das wird ein interessantes Duell!"


    Ich darf mich nicht verunsichern lassen. Ich vertraue auf mein Deck. Hm...


    "Ich setze noch eine verdeckte Karte dazu! Und jetzt greife ich dein verdecktes Monster an."
    Die Zartheit flog zu der verdeckten Karte hinüber, die sich als irgendein Pflanzending entpuppte. Das Monster war zerstört.
    "Haha, siehst du?" rief Johanna. "Du darfst mich eben nicht unterschätzen. Sieh dir Zartheit an! Nur weil man klein ist, ist man noch lange nicht schwach!"


    "Jaja, hör' auf zu plappern. Bin ich dran?"


    "Mach' doch." meckerte Johanna.


    "Also gut. Ich ziehe eine Karte und beende meinen Zug." sagte ihr Gegner.


    "Wie? Was? Das war dein ganzer Zug?" Johanna lachte. Sie hatte ihn schon in die Defensive getrieben. "Ich beschwöre jetzt Tanzende Fee!"
    Drei kleine Feen erschienen, die ein paar Mal um ihren Kopf schwirrten.


    Wenn ihm Zartheit schon so zugesetzt hat, dann werde ich leichtes Spiel haben, jetzt wo ich ein Monster mit 1000 Angriffspunkten mehr kontrolliere.


    "Ich greife mit meinen Tanzenden Feen direkt an!"


    Die Feen schwebten auf den Kerl zu und sollten ihm ein paar Hiebe auf die Nase verpassen, doch da unterbrach er sie.


    "Tja, du bist genau in meine Falle getappt!"


    Johanna lachte laut auf. "Das ist ein Regelverstoß. Du hast doch überhaupt keine Falle gesetzt! Wie soll ich da in deine Falle getappt sein?"


    "Pass nur auf." entgegnete er. Ich aktiviere den Effekt von "Raubpflanze Schlauchpflanzameise"! Ich kann sie als Spezialbeschwörung beschwören, wenn du mich direkt angreifst... Und das mach ich jetzt auch!"
    Eine große Ameise aus dunkelgrünen Blättern erschien, aus der noch viele weitere lange Blätter herausragten. Sie sah sehr exotisch aus.


    "Das ist doch lächerlich." zeterte Johanna weiter. "Deine Ameise hat keine Chance gegen "Tanzende Fee"! Los, greift seine Ameise an!"
    Die Feen gingen in den Nahkampf über und boxten mit ihren winzigen Fäustchen auf die Ameise ein, die sich auflöste.


    "Hm..." meinte der Kerl. "Dank des Effektes von Schlauchpflanzameise darf ich mir jetzt eine Raubpflanze aus meinem Deck suchen... Tja... Hm... ich wähle Raubpflanze Pterakannenpflanze!"


    "Tja" meinte Johanna. "Trotzdem beende ich meinen Zug, nachdem ich dich mit Zartheit angegriffen habe. Los, Zartheit!"


    Nach einem sanften Stupser von Zartheit und 3300 verbliebenen Life Points nahm der Fremde seinen Zug auf. "Also gut, als erstes ziehe ich." Was er auch tat. "Ich aktiviere meine Zauberkarte, Polymerisation! Das ermöglicht mir die Verschmelzung zweier Monster. Also los, Raubpflanze Pterakannenpflanze und Raubpflanze Fliegenfalle, vereinigt euch! Das Duell ist jetzt für dich verloren! Ich beschwöre Stufe 7 Raubpflanze Pinguin Cula!"


    Ein riesiger Vogel aus verschiedensten Pflanzenbestandteilen erschien vor ihr. Obwohl sie wusste, dass es nur eine Projektion war, machte sie dieses riesige Wesen nervös. Es schien 2700 ATK und 1800 DEF zu besitzen.


    "Ich will, dass du weißt, wer dich geschlagen hat. Mein Name ist Aiden. Und jetzt, Pinguin Cula, greife Zartheit an!"


    Der riesige Pinguinbusch schnappte mit einer Hand nach Zartheit, die einer Fliegenfalle ähnelte. Zartheit war mit einem Bissen verschwunden und Ranken aus den Mäulern des karnivoren Ungetümes schlangen sich um Johannas Arme. Sie konnte das Schneiden in die Haut förmlich spüren, so überzeugend sah das Hologramm aus.
    Ihre Life Points sanken in nur einem Angriff auf die Hälfte.


    "Tja, also wenn Pinguin Cula deinen Life Points Schaden zufügt, kann ich eines deiner Monster auf die Hand zurückgeben. Das kann dann ja nur Tanzende Fee treffen. Byebye, Tanzende Fee!"


    Johanna war geschockt. Ich habe schon viele Duelle bestritten. Aber ich habe noch nie jemanden gesehen, der so selbstsicher aus einem schwachen Start ein so fieses Fusionsmonster hervorzaubert. Er hat meine kleine Vorhut schon zerlegt, bevor ich mir eine gute Defensive aufbauen konnte. Was mach ich jetzt? Denk nach, denk nach...


    "Du bist dran, kleines Mädchen." sagte der Kerl gehässig. "Gib lieber auf, bevor du dich noch verletzt. Du bist doch schon fast geschlagen."
    "Das habe ich nicht vor. Niemand vergreift sich einfach an meinem Deck! Ich ziehe eine Karte."


    Hm... "Aufrichtig", die bringt mir überhaupt nichts. Aber besser das als nichts. Und... Hey, das ist es! Das dürfte klappen!


    "Ich setze ein Monster. Und eine weitere Karte. Und ich beende meinen Zug."


    "Soso..." entgegnete dieser Typ. "Ich habe dich also in die Enge getrieben. Du wolltest dich nicht ergeben, also werde ich dir bald deine Karten nehmen. Ich beschwöre also Raubpflanze Aalkannenpflanze. Nun, und jetzt greife ich mit Pinguin Cula an!"


    Der riesige Pflanzenpinguin stürzte sich auf die verdeckte Karte.


    "HALT!" rief Johanna laut. "Stopp! Ich aktiviere Magischer Zylinder! Ich kann nun die Macht deines Angriffes voll auf dich zurückschicken! Die Kraft deines Monsters ist deine größte Stärke, aber ich mache sie zu deiner größten Schwäche!"


    Anstatt mit seinem pflanzenhaften Maul die verdeckte Karte zu beißen, biss der Pinguin nun auf einen Zylinder, der zu Leuchten begann und in bunten Farben explodierte, woraufhin sich beide Kontrahenten abwenden mussten.


    Als Johanna sich wieder fing und ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Hand und ihre Duel Disk richtete, erstarrte sie.


    Das war unmöglich.



    Der Zähler zeigte Null.

  • Es war ein dunkles Zimmer, überall standen Kartons herum. Bis auf ein leises und regelmäßiges Atemgeräusch war nichts zu hören. Plötzlich durchbrach ein lautes Surren die Ruhe, daraufhin folgte ein unwirsches Grummeln aus einer Ecke des Zimmers. Missmutig richtete sich ein Mädchen aus dem Bett auf, welches in einer Ecke des Zimmer stand, schaltete den Wecker aus und ließ sich zurück ins Bett fallen.
    Am liebsten hätte sie noch einmal eine Runde weitergeschlafen, aber heute war ihr erster Schultag seitdem sie mit ihrer Familie nach Try Belle gezogenwar.


    “Amber! Du solltest langsam mal aufstehen, oder du kommst noch zu spät!“


    Verdammt! Bin ich doch noch eingeschlafen?


    Panisch sah das Mädchen namens Amber auf ihren Wecker. Er hatte sie vor 10 Minuten geweckt. Ihr blieb keine Viertelstunde, um sich fertig zu machen und zu frühstücken. Hastig sprang sie aus dem Bett – nur um prompt über einen der Kartons zu stolpern. Dabei warf sie ihn um und eine kleine blaue Schachtel fiel raus.


    Im Untergeschoss des Hauses, wo sich die Küche, das Ess- und das Wohnzimmer der Familie befanden, hörten Ambers Eltern ein Poltern aus ihrem Zimmer kommen. „Sie scheint wohl endlich wach zu sein“, schmunzelte ihr Vater. „Wenn Amber die Kisten endlich auspacken und wegräumen würde, dann würde sie auch nicht ständig über sie stolpern“, meinte ihre Mutter mit einem Seufzen.


    Einige Minuten später saß die ganze Familie am Frühstückstisch. „Hast du wieder die Kisten übersehen?“ fragte Ambers Vater. „Schon… Aber ich habe endlich mein Deck wiedergefunden!“ „Na immerhin etwas. Räum dein Zimmer heute Nachmittag aber trotzdem auf, okay?“erwiderte ihre Mutter. „Oke, mach ich“


    Nachdem Amber zu Ende gegessen hatte, nahm sie ihren Rucksack, steckte ihr Deck ein und machte sie auf den Weg zur Schule. Obwohl es noch ziemlich früh war, waren viele Leute unterwegs. Chinatown war eines der belebtesten Viertel von Try Belle, also sollte sie das nicht weiter wundern. Während Amber durch die Stadt zu ihrer Schule ging, ließ sie die Ereignisse des Wochenendes noch einmal Revue passieren. Sie waren gerade erst ein paar Stunden zuvor in das neue Haus gezogen, als ein lauter Knall die ganze Stadt erschütterte. Amber erfuhr erst später aus dem Radio, das es in der Nähe des großen Parks einen Bombenanschlag gegeben hatte. Dieser hatte ein riesiges Loch in die Straße gerissen. Es gab mehrere Verletzte, doch glücklicherweise keine mit tödlichen Wunden. Allerdings hatte Amber gehört, dass es irendwie ein Duell gegeben haben sollte und eine komische Kiste und einer der Duellanten war am Ende des Duell plötzlich verschwunden als ob er vom Erdbooden verschluckt worden wäre usw. Sie wusste nicht, wie viel man davon Glauben schenken konnte, im Nachhinein wurde ja auch immer viel ausgedacht und hinzugefügt.


    Amber hatte keine Zeit, weiter darüber zu grübeln, da sie mittlerweile das Schulgebäude erreicht hatte. Gerade noch rechtzeitig betrat sie das Klassenzimmer. Nachdem sie sich vorgestellt hatte, begann der normale Unterricht. In der Mittagspause erfuhr sie von ihren Mitschülern von einem Turnier namens „Stellar Arena“, das am kommenden Wochenende stattfinden sollte.


    „Und, wirst du teilnehmen?“ fragte ein Mädchen namens Rin, Ambers Banknachbarin. „Ich bin mir noch nicht sicher“, meinte Amber, „ich mach noch öfters Fehler und bis zum Wochenende wird‘s auch ganz schön knapp. Aber zusehen werde ich auf jeden Fall“ „Ach komm schon. So schwach bist du sicher auch wieder nicht“ nörgelte Rin. „Wir haben als nächstes Duellunterricht. Wie wär‘s, hast du Lust dich mit mir zu duellieren?“ fügte sie hinzu, als das Läuten der Klingel das Ende der Pause ankündigte. Mit einem nervösenNicken nahm die Schwarzhaarigedie Herausforderung an.


    Nachdem der Duellehrer, Herr Nogare, die Regeln wiederholt hatte, teilte sich die Klasse in Zweiergruppen auf. Wie versprochen duellierte Amber sich mit Rin, die ihre hellblaue Dueldisk bereits am Arm hatte. Amber schnallte sich ihre dunkelblaue Version um und steckte ihr Deck hinein.


    „Los, Duell!“


    Rin fing an, indem sie Bärtiger Anglerfischim Angriffsmodus(1500 ATK/Stufe 4) rief. Dann setzte sie zwei Karten verdeckt in ihre Zauber- und Fallenzone. „So, du bist dran. Ich beende meinen Zug“


    Amber zog eine Karte und besah sich ihre Hand. Das einzige Monster auf ihrer Hand war Dai Grepher, der Krieger. „Als erstes aktiviere ich Nachschubtrupp. Wenn eines meines Monster zerstört wird darf ich eine Karte ziehen.“ Das Hologramm einer Gruppe grüner Goblins in Rüstung die um einen Wagen herumstanden tauchte auf.
    „Jetzt rufe ich Dai Grepher, der Kriegerim Angriffsmodus (1700 ATK/Stufe 4)“ Ein Muskelprotz mit einem grün schimmernden Schwert platzierte sich vor der Gruppe Goblins. Amber befahl Dai Grepher anzugreifen, doch Rin unterbrach sie. „Ich aktiviere meine Falle Magischer ZylinderZwei Zylinder erschienenvor Rin‘s Fisch, in einem verschwand Dai Grepher‘s Schwert, aus dem anderen kam es wieder raus und schoss auf Amber zu. (Amber 4000 → 2300 LP) Glücklicherweise war das Sicherheitssystem der Disk eingeschaltet, sonst hätte das gerade echt weh getan. „Ähm, ich beende“


    „Ok, mein Zug“ Rin besah sich kurz ihre Hand, dann bot sie ihren Anglerfisch als Tribut an und rief Leviadrache – Daedalusim Angriffsmodus (2600 ATK/Stufe 7). „Da mein Daedalus ein WASSER Monster ist, gilt Bärtiger Anglerfisch als zwei Tribute“ erklärte sie. „Los, greif ihren Dai Grepheran!“ Die riesige blaue Seeschlange hob ihren Kopf und öffnete ihr Maul, aus dem mit Hochdruck Wasser geschossen kam und den Krieger vor Amber traf, der in Stücke zersprang und zerfiel(Amber2300 → 1400LP).Ein Teil der Attacke landete bei den Goblins, die panisch herumsprangen und ein Paket vom Wagen stießen. Wortlos zog Amber eine Karte. Dragodies, der ermächtigte Krieger, ein Pendelmonster. „Mein Daedalus ist schon toll oder? Wenn ich Umi auf dem Feld hätte, könnte ich seinen Effekt nutzen, aber wie du siehst ist dem nicht der Fall. Ah, ja, du bist dran“ flötete Rin mit einem Lächeln.


    Amber nickte und zog. Ermächtigung.Super! Die kommt genau richtig! Jubelte sie innerlich. „Ich aktiviere meinen Feldzauber, Ermächtigung! Durch ihren Effekt kann ich ein 'ermächtigte Krieger' Monster von meinem Deck beschwören, muss dafür aber eine Karte abwerfen.“ erklärte Amber ruhig. Sie legte eine Karte von ihrer Hand auf den Friedhof und rief Arnis, der ermächtigte Krieger (1700 ATK/Stufe 4).Die menschenähnliche Gestalt trug eine rote Rüstung mit filigranen Flügeln auf dem Rücken. Ihr rechter Arm war golden und hatte einen kleinen flügelähnlichen Auswuchs, in denein roter Stein eingebettet war. Die Maske auf dem Kopf der Gestalt erinnerte an einen Vogel. „Und jetzt wird Dragodies, der ermächtigte Krieger meinem Arnis Gesellschaft leisten.“ Mit diesen Worten beschwor Amber ein weiteres Monster, einen Menschen der genau wie Arnis eine mechanisch wirkende Rüstung trug, mit dem Unterschied das Dragodies‘es Rüstung weiß war und die filigranen Flügel fehlten, stattdessen hatte er langes, weißes Haar das unter einer Maske hervorging, die einem Triceratops ähnelte. Die Apparatur an seinem rechten Arm war schwarz, der flügelähnliche Auswuchs war länger und der Stein war weiß (Dragodies ATK 1500/Stufe 4).


    „Das war aber noch nicht alles. Ich bilde mit meinen beiden Stufe 4 Monstern das Überlagerungsnetzwerk und führe eineXyz-Beschwörung durch. Komm hervor, Wächter der Flammen, Blaze, der ermächtigte Krieger!“(2500 ATK/Rank 4) Rin beobachtete gespannt wie sich die zwei Monster umkreisten, bevor sie zu leuchtenden Kugeln wurden und in einem Loch im Boden verschwanden, aus dem kurze Zeit später eine riesige menschenähnliche Gestalt schwebte, die ebenfalls eine rötliche Rüstung trug. Die Maske erinnerte an einen Fuchs und auf dem Rücken konnte man mehrere Schweife erkennen. Der linke Arm hatte den gleichen schwarzen Apparat wie Dragodies, mit dem Unterschied dass der Stein rot und nicht weiß war. Die Apparatur am rechten Arm ähnelte der von Arnis.


    Die zwei Bossmonster standen sich gegenüber und beäugten sich gegenseitig. „Durch Ermächtigung erhalten alle meine Krieger, Hexer und Drachen 300 ATK. Damit hat Blaze nun 2800 ATK.“ sagte Amber, wurde jedoch von Rin unterbrochen. „Bist du dir da ganz sicher? Ich aktiviere die Falle Staubtornado und zerstöre deine Ermächtigung. Damit sind die ATK deines Blaze wieder auf 2500“ Amber hielt verdutzt inne, und beendete dann ihren Zug.


    Rin beschwor Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit (1800 ATK) nachdem sie eine Karte gezogen hatte und setzte eine weitere Karte in die Zauber/Fallenzone, bevor sie Blaze mit Daedalus angriff.Die Seeschlange bäumte sich auf und schoss einen mächtigen Strahl aus Wasser auf den Krieger in Fuchsrüstung. Dieser kreuzte seine Arme vor seinem Körper, doch der Wasserschwall war zu stark und überwältigte ihn, woraufhin Blaze in tausende kleine Stücke zersprang. Ein Rest des Strahls traf die Goblins, ein anderer traf Amber (1400 → 1300 LP).Wie schon zuvor verfielen die Goblins in Panik und Amber durfte eine Karte ziehen. Dann griff Seeschlangenkämpfer der Dunkelheit direkt an und nahm Amber ihre restlichen Lebenspunkte.


    „Das hat echt Spaß gemacht“, meinte Amber mit einem Lächeln. Rin stimmte ihr zu, da kam Herr Nogare auf sie zu. „Das war schon ganz in Ordnung, aber, Amber, warum hast du nicht den Effekt deines Blaze verwendet?“ „Eh? Effekt?“ Dann fiel es ihr wieder ein: „Stimmt ja! Ich hätte ein Xyz-Material abhängen können um Daedalus‘ Angriff zu annullieren. Außerdem hätte Rin Schaden in Höhe der Hälfte seiner Grundangriffspunkte bekommen. Oh Mann, das hatte ich total vergessen!“ Amber schlug sich die Hand vor‘s Gesicht. Wieso vergaß sie so oft die Effekte ihrer Monster zu nutzen? Sogar Vergesslichkeit sollte ihre Grenzen haben, nicht?


    „Rin, nimmst du eigentlich an der Stellar Arena teil?“ wollte nun Amber wissen, als sie sich an ihr vorheriges Gespräch erinnerte. „Nein, wo denkst du hin. Ich mag vielleicht gegen dich gewonnen haben, aber das war auch ziemlich viel Glück. Normalerweise sehe ich meinen Leviadrache – Daedalus erst ganz am Ende des Duells, wenn überhaupt. Ich werde auch nur zusehen“ wunk die braunhaarige ab. „Wollen wir zusammen hingehen? Mit einer Freundin macht‘s sicher mehr Spaß als allein“ fügte sie hinzu. Amber sah sie kurz an, dann stimmte sie zu. „Sicher! Ich freue mich drauf!“


    Mit dem Klingeln der Schulglocke endete Ambers erster Schultag in Try Belle. Zu Hause gab es als Abendessen Chinesische Nudeln mit Hühnchen von einem Restaurant nebenan.


    Heute war ein echt schöner Tag… Mit diesen Gedanken schlief sie ein.

  • Rico Grimm

    Nachdem Laharl sich erholt hat musste er erstmal zu sich kommen...
    "Uh... was ist passiert?" fragte er als er sich mit einer seiner Pfoten den Hinterkopf rieb.


    Rico ging langsam an Laharls Bett heran
    "Rico und Kelly haben dich gepflegt... Rico sieht, dass es dir nun besser geht..."
    "Ja etwas jedoch brummt mir der Schädel... ich muss wohl einen heftigen Schlag abgekriegt haben..."
    "Scheint so..." Rico drehte sich zu Kelly "Bitte Rico den Gefallen und pass auf ihn eine Weile auf... Rico kann es sich nicht leisten, dass ihm irgendwas zustößt... hier nimm dies..."
    Rico übergab Kelly ein Gerät womit sie Laharls Stimme hören kann, weil dieser ja nur ein Fuchs ist...
    "Wir sehen uns"


    Rico rannte nun raus... und bemerkte, dass vor der Praxis wo er Laharl "gerettet" hat nun viel Tumult los ist...
    Er wollte sich bedeckt halten immerhin würde der Tierarzt ihn wohl den Kopf abreißen, darum ging er den nördlichen und längeren Weg um Verpflegung für Laharl zu besorgen...



    Laharl Foxdevil


    Laharl guckte Kelly an "Mir ist langweilig..."
    "Dann lass uns ein Duell machen" bot Kelly an
    Laharl nickte und beide holten ihre DuelDisk raus...


    Laharl: 4000
    Kelly: 4000


    "Ok ich fange an" sagte Laharl und zog eine Karte
    "Diese Hand ist gut und bietet viele Optionen..."
    "Ich rufe zuerst Lazion den Herrn der Zeit" auf dem Feld erschien eine riesige metallische Gestalt mit einem Bildschirm wo ein alter, finsterer und bärtiger Mann erschien. "Lazion kann nicht durch Kampf oder Karteneffekte zerstört werden ... ich setze nun 3 Karten verdeckt und aktiviere Magischer Hammer und mische Halion zurück um eine Karte zu ziehen... danach beende ich"


    Kelly zog,
    "Haha" lachte Laharl "Lazions Effekt aktiviert sich, immer wenn du eine Karte ziehst verpasst er dir 1000 Schadenspunkte!"
    Auf Lazions Schultern waren Kanonen verbaut die Kelly mit Feuer beschossen und ihr -1000 Lebenspunkte abzogen.


    Laharl: 4000
    Kelly: 3000


    "Ich setze ein Monster und beende meinen Zug"


    Laharl zog,
    "In meiner StandbyPhase kommt Lazion in mein Deck zurück." Lazion verschwand somit und wurde in das MainDeck von Laharl gemischt. "Ich aktiviere meine Fallenkarte Nullmaschine Ain um Gabrion den Herrn der Zeit von meiner Hand abzuwerfen und eine Karte zu ziehen." Laharl zog Raphion den Herrn der Zeit und überlegte... "Ich aktiviere Endless Emptiness. Ich lege Nullmaschine Ain auf dem Friedhof und werfe Raphion ab um 2 Karten zu ziehen." Laharl zog einen Topf der Gegensätzlichkeit und die Priesterin der Zeitherrscher "... Ich gehe jetzt mal ein Risiko ein" dachte er sich und aktiviere den Topf und konnte sich zwischen Hailion, Raphion oder einen weiteren Hammer entscheiden... "Ich wähle Halion und den Rest mische ich zurück in mein Deck." Laharl dachte nach "Ich aktiviere eine weitere Nullmaschine Ain um Halion abzuwerfen und wieder eine Karte zu ziehen." Laharl zog diesmal Sephylon "Oh Mist..." dachte er sich und beendete seinen Zug.


    Laharl: 4000
    Kelly: 3000


    Kelly zog,
    "Ich flippe mein verdecktes Monster auf, Die Toon Elfenzwillinge!" auf dem Feld erschienen 2 Elfen mit großen Augen die sich beide umklammerten. "Ich setze eine Karte" "HALT" rief Laharl "Ich aktiviere Mystischer Raum Taifun auf deine gesetzte Karte" daraufhin wurde sie zerstört. "Gut... dann beende ich"



    Laharl: 4000
    Kelly: 3000


    Laharl zog erneut,
    "Ich aktiviere den Effekt von Endless Emptiness um Metaion abzuwerfen und 2 Karten zu ziehen!" Laharl zog Tal der Toten und eine weitere Priesterin. "... Ich rufe meine Priesterin als Spezialbeschwörung und opfere sie um mir Sandaion den Herrn der Zeit auf die Hand von meinem Deck zu holen und rufe ihn auch sofort!" Auf dem Feld erschien eine riesige, helle und maschinelle Gestalt mit einem weiteren Bildschirm wo das Gesicht eines jüngeren Mannes erschien und die Toon Elfenzwillinge finster angrinste. "Los Sandaion zerschmettere die Toon Elfenzwillinge" Sandaion beschwor einen Blitz als Speer und warf ihn auf Kellys Monster wodurch sie zerstört wurden. "Sandaion kann keinen Kampfschaden machen aber durch seinen Effekt bekommst du nachdem Kampf 2000 Schadenspunkte." Der Blitz traf somit auch Kelly und zog ihr -2000 Lebenspunkte ab. "Ich aktiviere Tal der Toten und beende meinen Zug"


    Laharl: 4000
    Kelly: 1000


    Kelly war nun an der Reihe und zog,
    "Ich aktiviere Toon Königreich und verbanne meine 3 obersten Karten von meinem MainDeck" das Feld wurde nun von Tal der Toten umgeben und in der Mitte stand das Toon Schloss. "Ich aktiviere Comic Hand um Sandaion zu übernehmen" Sandaion verschwand und tauchte auf Kellys Feld auf. "Ich greife an" und erneut griff Sandaion mit einem Speer aus Blitzen an und der Schaden kam erst nach der BattlePhase, Laharl verlor -2000 Lebenspunkte. "Ich beende"


    Laharl: 2000
    Kelly: 1000


    Laharl zog wütend eine Karte und hatte ein erleichtertes Gesicht er konnte das Duell nun für sich entscheiden,
    "Ich aktiviere Mystischer Raum Taifun auf Comic Hand und hole Sandaion zurück!" Sandaion verschwand und kam zurück auf Laharls Feld und guckte ihn dankbar an, Laharl lächelte. "Nun beende es Sandaion!" Sandaion griff Kelly mit einem riesigen Speer an den er sich von den Wolken holt und macht nach dem Kampf -2000 Schadenspunkte und brachte Laharl den Sieg ein.


    Laharl: 2000
    Kelly: 0


    "Du bist gut" sagte Kelly "Hätte nicht solch eine Stärke von so einem putzigem Ding wie dir erwartet"
    Laharl lächelte nur und wedelte mit seinem Schweif...

  • Während Rico unterwegs ist, um Verpflegung für seinen Fuchsfreund zu besorgen, findet zur gleichen Zeit mitten auf einer offenen Straße ein Duell statt. Ein Mädchen mit blonden gelockten Haaren und himmelblauen Augen kämpft gerade mit ihrem Gegner, ein finsterer Typ komplett in schwarz gekleidet mit Sonnenbrille. Auf der Seite des Mädchens befindet sich das Dunkle Magier-Mädchen, während auf der anderen Seite Nixenrüstung Abyssmegalo mit ausgerüsteter Zauberkarte Abysschuppe des Mizuchi unter der Kontrolle des finsteren Typs steht. Sie hat nur noch 300 LP übrig - im Gegensatz zu ihrem Gegner, der 1500 LP hat. Der Kampf ist nicht einfach für sie. Sie hat alles gegeben, aber am Ende kann ihr Gegner den Sieg einheimsen, indem er mit seinem Abyssmegalo ihr Magier-Mädchen attackiert und der armen Duellantin ihre letzten LP nimmt. Sie sinkt erschöpft zu Boden. Ihr Gegner grinst nur hämisch, während er auf sie zukommt. "Du hast verloren! Das heißt, diese Karte gehört jetzt mir!" Er schnappt sich seine Preis-Karte. "Oh nein...mein Dunkler Magier..." Der Fiesling verschwindet und lässt das Mädchen zurück, das vor Erschöpfung ohnmächtig wird.